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Mittwoch, 17. August 2016

05.) Zweidrittelmond



Seit drei Wochen gingen sie miteinander. Noch wusste Niemand davon, selbst Melis beste Freundin Sabine nicht. Die saß mit ihrem neuen Schwarm Freddy beisammen und knutschte rum.
Tobi und Meli hielten ganz versteckt Händchen und hatten nur Augen für sich.
Das erste Mal hatte sie einen Jacky-Cola getrunken, den ihr Tobi spendierte. Nun war es Zeit zum Aufbrechen, Asha stellte schon die Stühle auf die Tische.

»Habt Ihr schon mal bei Mondschein gebadet?«, wollte Freddy von den anderen wissen. Meli und Tobi schüttelten ihre Köpfe und Sabine meinte, das wäre ziemlich geil.

Freddy wusste einen Durchschlupf ganz hinten zur Liegewiese des Freibades.
Die Nacht war lau, der Zweidrittelmond spiegelte sich auf der Wasseroberfläche des Nichtschwimmerbeckens, als die beiden Pärchen mühelos durch ein Loch im Maschendrahtzaun schlüpften. Nun standen sie unter der Ulme im hinteren Teil des Areals, das tagsüber von älteren Badegästen bevorzugt wurde.

Nur spärlich drang das Licht der einzigen Straßenlaterne zu diesem Teil vor.

Freddy hatte sich schon bis auf die Unterhose ausgezogen. »Kommt, Ihr auch!«, forderte er die anderen auf, dann flog auch noch die Unterhose auf den Rasen.
»Nackt?«, fragte Meli erstaunt.
»Natürlich nackt!«, antwortete Sabine, »hier sieht uns niemand!«, und schon stand sie oben ohne da.
»Ich mach das nicht!«
»!Jetzt hab Dich nicht so!«, drängelte ihre Freundin.
Auch Tobi zierte sich noch.
»Komm!«, forderte Freddy Sabine auf, »die kriegen das schon gebacken!«, dann rannten beide zum Nichtschwimmerbecken, natürlich nackert.

»Sollen wir auch?«, fragte Meli ihren Tobi. Dieser nickte mit einem Kloß im Hals, und sagte:
»Aber nur, wenn Du wirklich willst!«
Dann setzte sich recht schnell die unbeschwerte Jugend durch und wenig später standen sich auch Meli und Tobi nackert gegenüber.
Der Zweidrittelmond hüllte die jungen Körper in sanftes Licht, wobei die Straßenlaterne nicht weiter störte.

»Komm!«, flüsterte Meli und nahm Tobis Hand, die sich heiß anfühlte. So richtig anschauen mochte er seine Meli nicht. Er wollte sie nicht enttäuschen, nicht verletzen. Er wollte Ihr auch morgen früh ohne Skrupel in die Augen schauen können. Dann sagte er sich, dass sie das alles ja freiwillig mitmachte und hatte trotzdem kein gutes Gefühl dabei.
Als sie sich im Nichtschwimmerbecken auf den Boden setzten und das Wasser ihnen bis zum Hals reichte, waren beide erleichtert.

Sabine und Freddy knutschen schon wieder rum.

Meli suchte Tobis Hand, die sich auch im Wasser heiß anfühlte.
Die Natur in all ihrer Fülle und Güte wusste auch für diese beiden jungen Menschen, was zu tun war.
Der Zweidrittelmond tauchte sie ein in pures Silber, das Wasser umspielte ihre Körper und pochenden Herzens gaben sie sich den ersten Kuss.
Auch bei dieser intimen Zweisamkeit war die Straßenlaterne außen vor, sie störte nicht weiter.

Der Zweidrittelmond schaute sehr zufrieden auf die beiden Erdenkinder und verschwand danach diskret hinter einer Wolke.

(© by Fabrizius)

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