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Mittwoch, 3. Juli 2019

Das letzte Ei der Kanzlerin

Als überzeugter Europäer hat man es schwer in diesen Zeiten. Unser aller Bundeskanzlerin hat allen noch mal gezeigt, was eine Harke ist, so von wegen »Lahme Duck«.

Die erfreuliche Entwicklung der zunehmenden Akzeptanz von Europa, die gestiegene Wahlbeteiligung ist innerhalb von Tagen durch ein irrsinniges Postengeschachere vernichtet worden. 

All die Orbans, Le Pens und Salvinies werden sich die Hände reiben.
Den Überzeugungstätern im Europäischen Rat geht es nicht um Europa, es geht ihnen ausschließlich um ihren Einfluss. Wenn dann eine »Flintenuschi« herauskommt, dann wird das noch hochgejubelt.
Hat das Europäische Parlament die Kraft und die Größe, diesem Postengeschachere Einhalt zu gebieten.
Ich bezweifele das. Die Fleischtöpfe in Strassbourg sind zu verlockend und die EU Bürger werden es irgendwann schon schlucken.
Europa, Deine obersten Repräsentanten sind drauf und dran Dich zu zerstören!

Dienstag, 2. Juli 2019

»Bootfahren ist ein Stück Freiheit!«

Til Schweiger: »Bootfahren ist ein Stück Freiheit!«

Diesen Satz fand ich heute Morgen als Überschrift in meiner Zeitung. Im ersten Moment übermannte mich diese grandiose Aussage. Hier ballte sich der gesamte philosophische Weitblick eines Genies.
Aber ich las weiter und fand direkt darunter etwas über ein Konzept für ein »Barefoot Boat«.
Allerdings fand ich nichts wirklich Informatives in Sachen »Barefoot«, außer dass das Schiff schon mal »Johanna« hieß und erstmals 1898 als Frachtschiff in Budapest in Dienst gestellt wurde.
Ach ja, es sei angedacht auf diesem Boot barfuß zu laufen. Was für eine Innovation, dachte ich für mich. Es wird die Touristenmassen nach Passau strömen lassen.
Neben schlanken Füßen gazellenhafter Wesen werden auch jede Menge Käseschmauchen an Deck herumtrampeln und zweifelhafte Aromen verströmen.
Die heimische Schuhbranche wird das Nachsehen haben und die Verkaufszahlen der Fußpilzvertilger in Passau einen Spitzenplatz einnehmen.
Führende Hersteller dieser Applikationen werden im Stadtgebiet ihre Niederlassungen haben und schon bald wird ein Forschungsinstitut in Sachen Fußpilz hier im Niederbayrischen heimisch werden.

Samstag, 1. Juni 2019

Von den schlechten Eigenschaften eines Gutmenschen

Im Rahmen eines Schreibprojektes sollte ich eine Kurzgeschichte verfassen. Die Jury nannte sie nicht »Kurzgeschichte« sondern »short story«, was exakte dasselbe bedeutet, in ihren Augen aber professioneller klingt.
Genau deshalb ging ich davon aus, dass sich in selbiger Jury studierte Germanisten zu Hauff herumtrieben.
Ich finde Anglizismen gelegentlich hilfreich, aber man muss es nicht übertreiben und gleich gar nicht, wenn man sich Germanist schimpft.

Soweit war nichts einzuwenden, ich schrieb über das Jahr viele Kurzgeschichten, darunter auch die eine oder andere Auftragsarbeit.

Allerdings wurde ich bei der Thematik stutzig.
»Die schlechten Eigenschaften eines Gutmenschen.«

Darüber hatte ich mir noch nie Gedanken gemacht. Das Wort »Gutmensch« war ja seit Beginn der Flüchtlingsproblematik in aller Munde. Mal wurde es einfach so dahergesagt, mal mit einer gewissen Ehrfurcht ausgesprochen. Allerdings bekam das Wort, je länger das Flüchtlingsproblem anhielt, einen negativen Touch. Heute wird es immer öfter als Schimpfwort missbraucht.

Ich machte es wie immer. Erst mal sortierte ich meine Gedanken zu dem Thema und formulierte ins Blaue.
Nur, sie wollten nicht so richtig in Schwung kommen.
Ich hatte schon meine Schwierigkeiten mir einen reinen Gutmenschen vorzustellen. Aus meinem engeren und weiteren Bekanntenkreis konnte ich nach sorgfältiger Überlegung keinen einzigen lupenreinen Gutmenschen herauspicken.

Nicht nur im Bekanntenkreis, auch bei all den vielen Personen des öffentlichen Lebens fand ich keinen.

Ich stellte fest, die Definition »Gutmensch« wurde zum Problem für mich.

Dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen! Wahrlich, es war eine Offenbarung.
Gutmenschen mit schlechten Eigenschaften kannte ich zur Genüge. Da konnte ich aus dem Vollen schöpfen.

Die Definition »Gutmensch« an sich lässt keine Abstufung zu. Gutmensch ist Gutmensch, basta! Aber die schlechten Eigenschaften sind je nach Schwere und Häufigkeit einzuordnen..
So ein Gutmensch mit gelegentlich leichten Schmutzeleien ist anders zu bewerten, als ein Gutmensch mit krimineller Energie.

Und exakt dafür habe ich erst mal rein empirisch eine Skala von 01 bis 05 entwickelt.

Die reinste Stufe 01 kommt einer Idealvorstellung gleich, die wohl in unserer Zeit von Niemandem mehr erreicht wird.
Einzig und alleine meine Oma, Gott hab sie selig, hielt diesen Level. Aber das ist eine andere Geschichte.

Ein paar wenige Exemplare mag es in der Stufe 2 geben.
Dann kommt das große Heer der 3er und 4er. Es wird wohl die Masse sein.
Allerdings beschleicht mich das Gefühl, dass die Tendenz zu 05 stark zunimmt. Schließlich kommt der Punkt, wo das Prädikat »Gutmensch« gestrichen werden muss.

Sie werden sich jetzt natürlich fragen, wohin solche Überlegungen führen. Erst mal zu meiner Kurzgeschichte, das war ja naheliegend. Aber es gibt noch eine andere Verwendung. Man denkt nach und merkt, die Spitzbübereien in der Welt sind allemal reichlich vertreten. Dem hat ein Gutmensch, wenn er denn ein reiner Gutmensch sein will, überhaupt nichts dagegen zu setzen. Über kurz oder lang wird er scheitern.