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Mittwoch, 12. April 2017

Viele Wege führen nach Rom!



Senatus Populusque Romanus – Senat und Volk von Rom

Wenn wir unseren Blick über das Forum Romanum schweifen lassen, die grobgehauenen Pflastersteine der Via sacra unter unseren Füßen spüren, dann erahnen wir die Größe dieser Stadt, die nicht von ungefähr »Caput Mundi« Haupt der Welt genannt wurde.

 Über dieses Pflaster zogen siegreiche Feldherrn hinauf zum Kapitol. Hier trafen sich die Größen ihrer Zeit.
Das ist keine Kopie, keine Imitation, hier ist das Original!
Auf der »Rostra«, der Rednertribüne stand Cicero und redete zum römischen Volk.

Dem zweiten Triumvirat, Augustus, Markus Antonius und Markus Lepidus, wurde Cicero zu mächtig. Sie ließen ihn 45 vor Chr. ermorden und stellten seinen Kopf und seine Hände an der Rostra zur Schau.

Unter dem majestätischen Saturntempel aus dem 5 Jahrhundert vor Christus wurden Feste zu Ehren des Gottes gefeiert. Diese Feste nannte man »Saturnalien«. Es wurden Geschenke ausgetauscht. Sklaven und Herren saßen nebeneinander und feierten. Während der Saturnalien wurden keine Kriege erklärt, Schulen und die Gerichtsbarkeit waren geschlossen.
Da spielte sich alles vom 17. bis 23. Dezember ab. Das christliche Weihnachtsfest wurde nicht zufällig auf das gleiche Datum gelegt.

Im Vestatempel brannte das heilige Feuer. Die Vestalinnen, jungfräuliche Priesterinnen, hüteten die Flamme. Verlor eine Vestalin ihre Jungfräulichkeit während ihres Priesteramtes, wurde sie lebendig begraben und der Mann zu Tode gepeitscht.

Die Ruinen des Forum Romanum sind Zeugen dieser vergangenen Zeit.

Das Elend

Zugrundegerichtet, ohne Glanz dahinvegetierend, das war Rom im frühen Mittelalter. Unter der Knute der heiligen Mutter Kirche wurde die Antike ausgelöscht. Jämmerliche Hütten und Behausungen gaben den Menschen Obdach.
Wo waren die Säulenhallen, die Tempel, die Thermen?
Sie alle waren dem Verfall preisgegeben. Vandalismus und Zerstörung überall. Bestenfalls wurden die antiken Bauwerke als Steinbruch genutzt.

Die Kirche war alles! Was nicht christlich war, war mit dem Teufel im Bunde. Die von Norden einbrechenden barbarischen Völker mordeten und brandschatzten und die päpstlichen Truppen standen dem in nichts nach. In Christi Namen wurden die abscheulichten Gräueltaten verübt.
Es war die Zeit des Abschlachtens.
Morden und Plündern konnten sie alle.

Die wenigen Zeitzeugen, die des Schreibens mächtig waren, konnten nur unter Lebensgefahr zum Chronisten werden. Jedes geschriebene Wort, das nicht der Kirche diente, war ketzerisch. Das war gleichbedeutend mit einem Todesurteil des Schreibers.

Der Aberglaube trieb seine hässlichen Blüten. Die heidnischen Sitten waren noch lange nicht dem Christentum gewichen.

Uralte Handelswege verrotteten, keine steuernde Obrigkeit verlieh dem Handel Sicherheit. Lediglich die Pfründe der Kirche mehrten sich. Im Namen Gottes wurde geraubt, brandschatzt und gemordet. Ein Menschenleben galt nichts.

Das antike Wissen, die Künste, die Wissenschaft lagen darnieder. Handwerkliche Fähigkeiten gingen verloren. Die Philosophie wurde als ketzerisch gebrandmarkt. Staatliche Rechte, Gerichtsbarkeit und eine ordnende Verwaltung waren nicht mehr existent.
Es durfte nur aufgeschrieben werden, was der Kirche genehm war, alles andere wurde verbrannt.

Von allen Folianten, die keine christlichen Texte zum Inhalt hatten, wurde die Tine abgeschabt. So konnte das kostbare Pergamentum noch mal verwendet werden. Dadurch ging enormes Wissen aus der heidnischen Zeit, wie die Antike nun genannt wurde, verloren.

 Die lateinische Sprache verkümmerte und wurde nur noch in der Oberschicht gesprochen. Analphabetentum, das sicher nie ganz ausgemerzt war, griff um sich. Das gemeine Volk wurde dumm gehalten. Stadt und Land verfielen in eine Lethargie, aus der sie erst nach Jahrhunderten geschunden und gedemütigt aufwachen sollten.

Nur wenige »Keimzellen« wahrten im Verborgenen die ungeheuren Schätze der Antike und retteten sie über die Zeit.

Aber das ist eine andere Geschichte, die ich später erzählen werde.

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