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Freitag, 14. April 2017

Künstler und ihre bewegte Zeit

Die Cosmaten, eine römische Künstlerfamilie prägten ihre Epoche im 12. und 13. Jahrhundert durch herrliche Schmuckarbeiten in Kirchen und Palästen. Ihre Mosaikarbeiten legen heute noch Zeugnis ab von ihrem Können.

Michelangelo, Künstler, Großunternehmer in Sachen Sakralbau und Genie lieferte schon mit 25 Jahren, damals schrieb man das Jahr 1499, sein Meisterstück ab.
Die »Pietà« rechts neben der Porta Sancta im Petersdom.

Die gigantische Kuppel des Petersdoms wurde von ihm entworfen. 1547 wurde er zum Architekten von Sankt Peter von Papst Paul III. berufen. Die Fertigstellung seiner Kuppel erlebte er nicht mehr.

1502 schuf Bramante das »Tempietto«, ein Musterbeispiel der Hochrenaissance.
Bernini (*1598 †1680) prägte durch seine Kirchen, Statuen, Brunnen und Paläste das Gesicht Roms.
Zur gleichen Zeit im heiligen Jahr 1600 wurde der Philosoph Giordano Bruno wegen Ketzerei auf dem Campo dei Fiori verbrannt.

1651 gestaltete Bernini die Piazza Navona in seiner jetzigen Form.
1657 vollendete Borromini Sant’ Agnese in Agone.


Zwischendurch widerrief Galileo Galilei, sodass sein bereits gesprochenes Todesurteil ausgesetzt wurde. Kurz vor seinem Tod muss er gesagt haben: »Und sie bewegt sich doch!«

Damals war man der Meinung, die Sonne kreise um die Erde und die sei stillstehender Mittelpunkt des Universums. Galileo und Bruno wussten es besser. Der eine widerrief und lebte, der andere widerrief nicht und starb.

Es waren bewegte Zeiten im Rom der Renaissance und des Barock.
Geht man mit offenen Augen durch Rom, dann leben diese Zeiten wieder auf.

Heute steht Giordano Bruno als überlebensgroße Statue mitten auf dem Campo dei Fiori, den Blick fest Richtung Vatikan gerichtet, allen Ignoranten und ewig Gestrigen zur Mahnung!


Momentaufnahmen in Marmor

Bernini war ein Meister im Einfangen eines Augenblicks. Ein momentaner Gesichtsausdruck muss diesen Künstler fasziniert haben.
Nicht anders ist es zu Verstehen, dass er mit 25 Jahren eine Momentaufnahme in Marmor festhielt. Nämlich das Gesicht von David im Kampf gegen Goliath in dem Augenblick vor dem Steinwurf.
Zu bewundern ist dieses Kunstwerk in der Villa Borghese.
Ein weiterer Beweis für sein Interesse am Augenblick ist sein wohl berühmtestes Werk »Apollo und Daphne«.

Hier zeigt er die vor dem Lichtgott Apollon fliehende Nymphe Daphne im Moment ihrer dramatischen Verwandlung in einen Lorbeerbaum.

Momentaufnahmen in Marmor festgehalten mit einer Schärfe und Klarheit, die all die Größe und Genialität dieses Künstlers offenbart.

Sage und schreibe zwei geschlagene Stunden stand ich schon vor diesem Kunstwerk. Ich habe mich immer noch nicht daran sattgesehen. Jedes mal war die Villa Borghese ein Muss während unserer Romaufenthalte.

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