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Freitag, 21. April 2017

Andiamo a Roma

Immer dann, wenn unsere kleine Reisegruppe den Rundbrief »Andiamo a Roma« von mir bekam, fing das Fieber an. Wir alle waren schon jahrelang von diesem Reisevirus infiziert. Es trat periodisch auf, lange schlummerte es in unseren Gedanken bis zum nächsten Ausbruch. Medikamente gab es keine gegen diesen Erreger, er war immun gegen alle gängigen Rezepturen.

Spätestens wenn ich die Hotelzimmer und die Schlafwagenabteile buchte, zeigten sich die ersten Symptome. Ein unbeschreibliches Gefühl setzte sich in den Gedanken fest, Erinnerungen wurden wach.

Rom, was ist das Besondere an dieser Stadt? Viele Literaten haben sie beschrieben, haben in ihren Mauern gelebt und ihr eigenes Rom erlebt.
Roma aeterna, die ewige Stadt pulsiert.

So viele Wege sind wir in unserem Rom gegangen, bewunderten die lauten Kulissen und genossen die stillen Winkel. Immer wieder entdeckten wir sie neu, erlebten sie anders und liebten sie umso mehr.

Da waren die hoch aufstrebenden Barockfassaden, die dem Betrachter den Atem raubten, die antiken Baudenkmäler, die zeitlos aus ihrer Vergangenheit erzählten.

Berninis Brunnen spielten mit dem Wasser und nebenan erinnerten uns himmelwärts strebende Marmorsäulen an die Macht der römischen Kaiser. Die Renaissance-Paläste beschrieben den Reichtum und den Absolutismus der Päpste jener Zeit.
Wer einmal vor Berninis »Apollo und Daphne« stand, der wird ein Leben lang Sehnsucht nach Rom haben.

 



Alles begann vor Dreitausend Jahren mit ein paar ärmlichen Behausungen auf dem Palatin. In grausamen Stammesfehden wurden die ortsansässigen Etrusker unterworfen.
Seine größten Feinde vernichtete Rom. Das mächtige Karthago wurde dem Erdboden gleich gemacht, kein Stein blieb auf dem anderen. Der Tempel in Jerusalem wurde bis auf die Westmauer zerstört. Die Völker wurden unterjocht.
Rom expandierte zur Weltmacht.

Fast ganz Europa unterwarf es, dazu weite Teile Kleinasiens und den Norden Afrikas.
Das aufstrebende Christentum veränderte Rom, die Völkerwanderung war es schließlich, die die Weltmacht Rom in die Knie zwang.

Das finstere Mittelalter ließ Rom zum Provinznest verkommen. Das »Heilige Römische Reich deutscher Nation« war nicht mehr als ein billiger Abklatsch des antiken Roms.
An Stelle der römischen Kaiser schwangen sich die Päpste empor. Sie übernahmen den Titel Pontifex Maximus, ohne an deren Größe anknüpfen zu können.

All dies ging in unseren Köpfen herum, wenn wir Rom erlebten.

Andiamo a Roma – Tanti saluti

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