tag:blogger.com,1999:blog-26780759021259430842024-03-21T02:05:59.181+01:00Neben der SpurDas Satire-Blog © by FabriziusFabriziushttp://www.blogger.com/profile/01426800958930648417noreply@blogger.comBlogger99125tag:blogger.com,1999:blog-2678075902125943084.post-35127043367429953412023-12-01T10:38:00.003+01:002023-12-01T14:04:46.816+01:00
<p style="margin-bottom: 0cm;"><span style="font-size: medium;">Seit geraumer Zeit stelle ich mir die
Frage:</span></p>
<p style="margin-bottom: 0cm;"><span style="font-size: medium;">„Was passiert, wenn nichts passiert?“</span></p>
<p style="margin-bottom: 0cm;"><span style="font-size: medium;">So eine, na ja sagen wir,
Allerweltsfrage wird zunehmend brisant</span></p>
<p style="margin-bottom: 0cm;"><span style="font-size: medium;">um nicht zu sagen dringlich.</span></p>
<p style="margin-bottom: 0cm;"><span style="font-size: medium;">Es passiert nämlich immer noch nichts.</span></p>
<p style="margin-bottom: 0cm;"><span style="font-size: medium;">Ach so, sorry, sie wissen noch garnicht
um was es geht, - oder doch?</span></p>
<p style="margin-bottom: 0cm;"><span style="font-size: medium;">Bevor ich Ihnen das erzähle erst mal
eine wahre Begebenheit aus dem Jahre 2010.</span></p>
<p style="margin-bottom: 0cm;"><span style="font-size: medium;">Stephen Hawking kennen sie?</span></p>
<p style="margin-bottom: 0cm;"><span style="font-size: medium;">Das war ein britischer theoretischer
Physiker und Astrophysiker</span></p>
<p style="margin-bottom: 0cm;"><span style="font-size: medium;">an der Universität Cambridge im
vereinigten Königreich.</span></p>
<p style="margin-bottom: 0cm;"><span style="font-size: medium;">Er litt an einer zerstörenden
amythrophen Lateralsklerose und starb 2018.</span></p>
<p style="margin-bottom: 0cm;"><span style="font-size: medium;"><br /></span>
</p>
<p style="margin-bottom: 0cm;"><span style="font-size: medium;">Dieser Ausnahmewissenschaftler erklärte
2010 in einem Interview bei CNN:</span></p>
<p style="margin-bottom: 0cm;"><span style="font-size: medium;"><br /></span>
</p>
<p style="margin-bottom: 0cm;"><span style="font-size: medium;">„Mit unserer Gier und
unserer Dummheit</span></p>
<p style="margin-bottom: 0cm;"><span style="font-size: medium;">werden wir uns eines Tages
selbst ausrotten!“</span></p>
<p style="margin-bottom: 0cm;"><span style="font-size: medium;"><br /></span>
</p>
<p style="margin-bottom: 0cm;"><span style="font-size: medium;">Sehr starke und
prophetische Worte,</span></p>
<p style="margin-bottom: 0cm;"><span style="font-size: medium;">die an Deutlichkeit nichts
zu wünschen übrig lassen.</span></p>
<p style="margin-bottom: 0cm;"><span style="font-size: medium;"><br /></span>
</p>
<p style="margin-bottom: 0cm;"><span style="font-size: medium;">Auf der einen Seite die
Gier auf der anderen die Dummheit.</span></p>
<p style="margin-bottom: 0cm;"><span style="font-size: medium;">Diese beiden Eigenschaften
sind von Anbeginn der Menschheit</span></p>
<p style="margin-bottom: 0cm;"><span style="font-size: medium;">tragende Elemente unseres
Daseins.</span></p>
<p style="margin-bottom: 0cm;"><span style="font-size: medium;">Und – wir haben nichts
dazugelernt.</span></p>
<p style="margin-bottom: 0cm;"><span style="font-size: medium;">Das zerstörerische Werk
des Menschen</span></p>
<p style="margin-bottom: 0cm;"><span style="font-size: medium;">war von Anfang an, seit
den frühesten Anfängen, vorhanden.</span></p>
<p style="margin-bottom: 0cm;"><span style="font-size: medium;"><br /></span>
</p>
<p style="margin-bottom: 0cm;"><span style="font-size: medium;">Bisher vertrauten wir dem
Genie und dem Wissen den Menschen.</span></p>
<p style="margin-bottom: 0cm;"><span style="font-size: medium;">Er wird es schon richten,
er wird die nötige Einsicht haben,</span></p>
<p style="margin-bottom: 0cm;"><span style="font-size: medium;">uns aus dem Teufelskreis
der Zerstörung zu retten.</span></p>
<p style="margin-bottom: 0cm;"><span style="font-size: medium;"><br /></span>
</p>
<p style="margin-bottom: 0cm;"><span style="font-size: medium;">Bis jetzt deutet
allerdings nichts darauf hin.</span></p>
<p style="margin-bottom: 0cm;"><span style="font-size: medium;">Und , wie Stephen Hawking
schon 2010 postulierte,</span></p>
<p style="margin-bottom: 0cm;"><span style="font-size: medium;">die Menschheit wird diese
Einsicht nie erreichen.</span></p>
<p style="margin-bottom: 0cm;"><span style="font-size: medium;">Sie wird sich selbst und
grosse Teile unseres Planeten zerstören.</span></p>
<p style="margin-bottom: 0cm;"><span style="font-size: medium;">Erst dann wird sich die
Erde von unseren Freveltaten erholen können.</span></p>
<style type="text/css"><font size="4">P { margin-bottom: 0.21cm }</font></style>Fabriziushttp://www.blogger.com/profile/01426800958930648417noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2678075902125943084.post-65409183276182741702023-01-04T14:10:00.000+01:002023-01-04T14:10:02.197+01:00<p>
</p><p align="LEFT" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;"><b>Er
weiß alles, er sieht alles, er kann alles !</b></span></span></p>
<p align="LEFT" style="font-weight: normal; line-height: 150%; margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">In der
niederbayrischen Aufsteigerregion Niederbayern, genauer in Passau und
um Passau herum, auch Umland genannt, bahnt sich eine Zeitenwende an.
Diese grandiose Wortschöpfung „Zeitenwende“ hat auf solch ein
Ereignis gewartet.</span></span></p>
<p align="LEFT" style="font-weight: normal; line-height: 150%; margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Er, die
Lichtgestalt, der Heilsbringer, der Heros ist mitten unter uns. Seine
Themen sind mannigfach um nicht zu sagen allumfassend. Überall
glänzt er mit brillantem Wissen, detailgenauen Analysen und
kenntnisreichen Statements. Alles in Allem, der geneigte Leser dieser
Zeilen ahnt es schon – es muß ein Juraprofessor sein.</span></span></p>
<p align="LEFT" style="font-weight: normal; line-height: 150%; margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Wer sonst kann
gänzlich frei von Selbstzweifel jedwedes Thema zur absoluten
Wahrheit stilisieren. Das ist nur einem Juraprofessor möglich. Bei
ihm werden keine Diskussionsbeiträge zu Papier gebracht. Was da aus
seinem Munde und aus seiner Feder fließt ist ehernes Gesetz,
unumstößlich und ewiglich.</span></span></p>
<p align="LEFT" style="font-weight: normal; line-height: 150%; margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Das es ausgerechnet
Niederbayern derwischt mag eine Ironie des Schicksals sein. Das
besagter Juraprofessor ausgerechnet in den Reihen der CSU seine
Weisheiten versprüht dürfte Kalkül sein. Selbst der alles andere
als niederbayrisch klingende Name lässt so manchen bayrischen
Sturschädel glühen.</span></span></p>
<p align="LEFT" style="font-weight: normal; line-height: 150%; margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Da sesselfurzten die
Altvorderen der schwarzen Partei jahrzehntelang in Gremien,
Ausschüssen und Hinterzimmern umanand und versprühten ihre immer
gleich abgedroschenen Parolen unters Volk. Besagtes Volk hörte schon
nicht mehr hin und wenn doch, dann legte sich alsbald der Schleier
der Beliebigkeit über ihre Sinne. Sie brabbelten was von „mir san
mir“ oder etwas Ähnliches aus der Zeit Gefallenes.</span></span></p>
<p align="LEFT" style="font-weight: normal; line-height: 150%; margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Jetzt – ab
Zwanzigdreiundzwanzig wird alles anders.</span></span></p>
<p align="LEFT" style="font-weight: normal; line-height: 150%; margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Da ist einer, der
sich nicht mit Hinterzimmern abgibt. Da ist einer, der neue Parolen
unter die ach so dünn gesäten Parteistrategen bringt. Da ist einer,
der will es wissen. Das ganz besondere an Ihm, es hat in Vielem, in
sehr Vielem Recht! So langsam begreift es sogar der verbohrteste
Sturschädel in dieser staatstragenden Partei. Da spukt es noch in
den Köpfen; „Ausgerechnet ein Akademiker, ein Professor – ein
nicht Hiesiger auch noch! Ab und an soll das Wörtchen „Preis“
sogar gefallen sein, „Saupreis“ habe ich nicht vernommen!</span></span></p>
<p><style type="text/css">P { margin-bottom: 0.21cm }</style></p>Fabriziushttp://www.blogger.com/profile/01426800958930648417noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2678075902125943084.post-17409363974561052742019-07-03T07:15:00.000+02:002019-07-03T07:15:10.337+02:00Das letzte Ei der Kanzlerin<span style="color: blue;"><span style="font-size: large;">Als überzeugter Europäer hat man es schwer in diesen Zeiten. Unser aller Bundeskanzlerin hat allen noch mal gezeigt, was eine Harke ist, so von wegen »Lahme Duck«.<br /><br />Die erfreuliche Entwicklung der zunehmenden Akzeptanz von Europa, die gestiegene Wahlbeteiligung ist innerhalb von Tagen durch ein irrsinniges Postengeschachere vernichtet worden. </span></span><br />
<span style="color: blue;"><span style="font-size: large;">All die Orbans, Le Pens und Salvinies werden sich die Hände reiben. <br />Den Überzeugungstätern im Europäischen Rat geht es nicht um Europa, es geht ihnen ausschließlich um ihren Einfluss. Wenn dann eine »Flintenuschi« herauskommt, dann wird das noch hochgejubelt.<br />Hat das Europäische Parlament die Kraft und die Größe, diesem Postengeschachere Einhalt zu gebieten.<br />Ich bezweifele das. Die Fleischtöpfe in Strassbourg sind zu verlockend und die EU Bürger werden es irgendwann schon schlucken.<br />Europa, Deine obersten Repräsentanten sind drauf und dran Dich zu zerstören!</span></span>Fabriziushttp://www.blogger.com/profile/01426800958930648417noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2678075902125943084.post-64768971707938293532019-07-02T09:21:00.004+02:002019-07-02T09:21:43.182+02:00»Bootfahren ist ein Stück Freiheit!«<span style="color: blue;"><span style="background-color: white;"><span style="font-size: large;">Til Schweiger: »Bootfahren ist ein Stück Freiheit!«<br /><br />Diesen Satz fand ich heute Morgen als Überschrift in meiner Zeitung. Im ersten Moment übermannte mich diese grandiose Aussage. Hier ballte sich der gesamte philosophische Weitblick eines Genies.<br />Aber ich las weiter und fand direkt darunter etwas über ein Konzept für ein »Barefoot Boat«.<br />Allerdings fand ich nichts wirklich Informatives in Sachen »Barefoot«, außer dass das Schiff schon mal »Johanna« hieß und erstmals 1898 als Frachtschiff in Budapest in Dienst gestellt wurde. <br />Ach ja, es sei angedacht auf diesem Boot barfuß zu laufen. Was für eine Innovation, dachte ich für mich. Es wird die Touristenmassen nach Passau strömen lassen. <br />Neben schlanken Füßen gazellenhafter Wesen werden auch jede Menge Käseschmauchen an Deck herumtrampeln und zweifelhafte Aromen verströmen. <br />Die heimische Schuhbranche wird das Nachsehen haben und die Verkaufszahlen der Fußpilzvertilger in Passau einen Spitzenplatz einnehmen.<br />Führende Hersteller dieser Applikationen werden im Stadtgebiet ihre Niederlassungen haben und schon bald wird ein Forschungsinstitut in Sachen Fußpilz hier im Niederbayrischen heimisch werden.</span></span></span>Fabriziushttp://www.blogger.com/profile/01426800958930648417noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2678075902125943084.post-7105873970788231312019-06-01T19:54:00.000+02:002019-06-01T19:54:41.337+02:00Von den schlechten Eigenschaften eines Gutmenschen<span style="color: blue;"><span style="font-size: large;">Im Rahmen eines Schreibprojektes sollte ich eine Kurzgeschichte verfassen. Die Jury nannte sie nicht »Kurzgeschichte« sondern »short story«, was exakte dasselbe bedeutet, in ihren Augen aber professioneller klingt. <br />Genau deshalb ging ich davon aus, dass sich in selbiger Jury studierte Germanisten zu Hauff herumtrieben.<br />Ich finde Anglizismen gelegentlich hilfreich, aber man muss es nicht übertreiben und gleich gar nicht, wenn man sich Germanist schimpft.<br /><br />Soweit war nichts einzuwenden, ich schrieb über das Jahr viele Kurzgeschichten, darunter auch die eine oder andere Auftragsarbeit.<br /><br />Allerdings wurde ich bei der Thematik stutzig.<br />»Die schlechten Eigenschaften eines Gutmenschen.«<br /><br />Darüber hatte ich mir noch nie Gedanken gemacht. Das Wort »Gutmensch« war ja seit Beginn der Flüchtlingsproblematik in aller Munde. Mal wurde es einfach so dahergesagt, mal mit einer gewissen Ehrfurcht ausgesprochen. Allerdings bekam das Wort, je länger das Flüchtlingsproblem anhielt, einen negativen Touch. Heute wird es immer öfter als Schimpfwort missbraucht.<br /><br />Ich machte es wie immer. Erst mal sortierte ich meine Gedanken zu dem Thema und formulierte ins Blaue.<br />Nur, sie wollten nicht so richtig in Schwung kommen. <br />Ich hatte schon meine Schwierigkeiten mir einen reinen Gutmenschen vorzustellen. Aus meinem engeren und weiteren Bekanntenkreis konnte ich nach sorgfältiger Überlegung keinen einzigen lupenreinen Gutmenschen herauspicken.<br /><br />Nicht nur im Bekanntenkreis, auch bei all den vielen Personen des öffentlichen Lebens fand ich keinen.<br /><br />Ich stellte fest, die Definition »Gutmensch« wurde zum Problem für mich.<br /><br />Dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen! Wahrlich, es war eine Offenbarung.<br />Gutmenschen mit schlechten Eigenschaften kannte ich zur Genüge. Da konnte ich aus dem Vollen schöpfen.<br /><br />Die Definition »Gutmensch« an sich lässt keine Abstufung zu. Gutmensch ist Gutmensch, basta! Aber die schlechten Eigenschaften sind je nach Schwere und Häufigkeit einzuordnen..<br />So ein Gutmensch mit gelegentlich leichten Schmutzeleien ist anders zu bewerten, als ein Gutmensch mit krimineller Energie.<br /><br />Und exakt dafür habe ich erst mal rein empirisch eine Skala von 01 bis 05 entwickelt. <br /><br />Die reinste Stufe 01 kommt einer Idealvorstellung gleich, die wohl in unserer Zeit von Niemandem mehr erreicht wird.<br />Einzig und alleine meine Oma, Gott hab sie selig, hielt diesen Level. Aber das ist eine andere Geschichte.<br /><br />Ein paar wenige Exemplare mag es in der Stufe 2 geben.<br />Dann kommt das große Heer der 3er und 4er. Es wird wohl die Masse sein. <br />Allerdings beschleicht mich das Gefühl, dass die Tendenz zu 05 stark zunimmt. Schließlich kommt der Punkt, wo das Prädikat »Gutmensch« gestrichen werden muss.<br /><br />Sie werden sich jetzt natürlich fragen, wohin solche Überlegungen führen. Erst mal zu meiner Kurzgeschichte, das war ja naheliegend. Aber es gibt noch eine andere Verwendung. Man denkt nach und merkt, die Spitzbübereien in der Welt sind allemal reichlich vertreten. Dem hat ein Gutmensch, wenn er denn ein reiner Gutmensch sein will, überhaupt nichts dagegen zu setzen. Über kurz oder lang wird er scheitern.<br /></span></span>Fabriziushttp://www.blogger.com/profile/01426800958930648417noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2678075902125943084.post-88109030026632052022018-02-02T08:20:00.008+01:002018-02-02T08:20:58.950+01:00Fußball auf'm Dorf 05<span style="color: blue;"><span style="font-size: x-large;">05 - Es ist so wie es ist</span></span><br /><span style="color: blue;"><span style="font-size: large;"><br />Es war eine kleine Leich. Der Toni lebte mit seiner Mutter auf einem bescheidenen Anwesen am Ortseingang und dort auch nur zur Miete. Der Vater war im Krieg gefallen, die Mutter bekam eine winzige Kriegerwitwenrente und der Toni war Knecht beim Angerbauer. Es reichte gerade so zum Leben. Verwandtschaft war sonst keine da. Nun war der Toni unter der Erde und die Mutter wusste nicht mehr, wie es weitergehen sollte. Von Ihrer Witwenrente alleine konnte sie nicht leben.<br />»Feverl«, meinte der Angerbauer gleich nach der Beerdigung, »kommst heut auf d’Nacht rüber zu mir auf den Hof, i hätt was mit Dir zu bereden!«<br />»Is scho Recht Bauer, dann kimm i halt!«<br />Die Burgerin hieß mit richtigem Vornamen Genovefa, nur so nannte sie niemand im Dorf, da war sie das Feverl, schon von klein auf.<br /><br />Die Burschen im Dorf gingen gesenkten Hauptes nach der Beerdigung nach Hause. Keiner hatte Lust auf den Kirchenwirt.<br />Hochwürden redete was von der Vergänglichkeit des Lebens und vom Seelenheil, ansonsten war das Begräbnis eine kurze Sache. Ein einziger Kranz lag auf dem Sarg, und zwar der vom Angerbauer. Auf der Schleife stand: »Mein treuer Knecht,« und »Ruhe sanft.«<br />Das Leben im Dorf ging weiter. Der Tod war immer da, damals wurde er noch nicht in die Krankenhäuser verbannt. Wenn ein junger Mensch starb, war das tragisch, aber so was passierte halt.<br /><br />Am frühen Abend ging die Burgerin rüber zum Angerbauern. Sicher wollte er ihr den restlichen Lohn ihres Buben geben.<br />»Schau Feverl«, begann der Bauer, als sie am Küchentisch Platz nahm. »Der Toni war mein bester Knecht. Er war fleißig und rechtschaffen und er hat für Dich gesorgt!«<br />Die Burgerin nickte nur und wusste nicht, auf was der Bauer hinauswollte.<br />»Hast Du heit scho was gessen?« Er wartete gar keine Antwort ab und rief stattdessen seine Frau in die Küche.<br />»Geh Walli, richt für uns a Brotzeit her!«<br />Nach einer Pause fragte er: »Mogst an Kaffee oder lieber a Weinderl?«<br />Die Alte wusste gar nicht, wie ihr geschah.<br />Auf dem Tisch standen Speck, Butter, roter und weißer Presssack, aber auch Käse und Honig.<br />Dann goss der Bauer einen Veltliner in die Glaserl.<br />»Feverl, es ist so, wie es ist. Dei Bua ist unter der Erde und bei uns hier heroben muss es trotzdem weitergehen.«<br />Er nahm einen kräftigen Schluck Wein, dann redete er weiter. <br />»Du kannst selbstverständlich weiter in dem Häusl wohnen bleiben. An Mietzins verlange ich keinen von Dir, das bin ich dem Toni schuldig. Wenns’t magst, kannst Du gerne bei uns in der Kuchl etwas mithelfen, das habe ich mit der Walli schon besprochen. Gell Walli?«<br />»Freili Peterl!«, antwortete seine Frau und zur Burgerin gewandt sagte sie: Weißt Feverl, wir wissen, dass Du es mit dem Rheumatischen hast, Du kannst nicht mehr so arbeiten, wie Du gerne willst. Aber, das musst Du auch nicht, wenn Du mir nur gelegentlich etwas in der Kuchl zur Hand gehst. Dann sitzt Du nicht alleine in Deiner Kammer und über’n Winter ist es bei uns in der Kuchl immer warm!«<br />Der Burgerin liefen Tränen über die Wangen.<br />Dann langte sie kräftig zu und von einem auf die andere Minute waren ihre düsteren Gedanken verschwunden. Das Leben ging weiter und damit das Seelenheil auch nicht zu kurz kam, versprach ihr der Bauer am kommenden Sonntag extra eine Messe für den Toni lesen zu lassen.</span></span><br /><br />© by Fabrizius<br />Fabriziushttp://www.blogger.com/profile/01426800958930648417noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2678075902125943084.post-65931111922547296712018-02-01T08:52:00.000+01:002018-02-01T08:52:34.178+01:00Fußball auf'm Dorf 04<span style="color: blue;"><span style="font-size: x-large;">04. – die Nacht nach dem Spiel</span><br /><br /><span style="font-size: large;">Noch am späten Abend im Bett, seine Frau war schon lange eingeschlafen, grübelte der Kirchenwirt nach, wie er es anstellen könnte, dass die Burschen einen Fußballverein gründen. Eine sichere Bank wäre das. So ein Sonntagsgeschäft hatte er schon lange nicht mehr. All die Vereinssitzungen, Spielersitzungen und Siegesfeiern. Bei dem vielen Nachdenken schlief er ein und träumte von der Vereinsgründung, die natürlich beim ihm stattfinden müsste.<br /><br />Währenddessen machte sich der Lenzensepp hinter dem Stadl zu schaffen. Heute Nacht wollte er es wissen, sakradi, heute Nacht musste es passieren. Er zog die mittellange Leiter aus dem Verschlag und trug sie rüber ans Kammerfenster von der Marei. Flugs war er die Leiter droben und stieg ein. S’Marei hatte in weiser Voraussicht das Fenster nur angelehnt. Was sich nun zwischen den beiden abspielte, hatte mit Fußball und einer Vereinsgründung schon gleich Garnichts zu tun, allerhöchstens mit einer Jugendabteilung.<br /><br />Deshalb legen wir den Mantel des Schweigens über das, was in dieser Nacht geschah. Nur so viel sei verraten, eine Leiter brauchte der Lenzensepp in Zukunft keine mehr. Die Zeiten des Kammerfensterls waren vorbei. Er bekam von seiner Marei einen Schlüssel für den Hintereingang.<br /><br />Der Burgertoni hatte eine schlimme Nacht. Zum einen trug er einen Fetzenrausch nach Hause, obwohl er nur 5 Maß gesoffen hatte. Die steckte er sonst locker weg. Der Brummschädel war gewaltig. Und schlecht war es ihm auch.<br />In den vergangenen Stunden war die Beule über der linken Stirn aufgeblüht.<br />Es sägte und pochte und klopfte, als ob mehrere Holzfuhrwerke über das Kopfsteinpflaster der Dorfstraße fuhren.<br /><br />Am nächsten Morgen war er tot.</span><br /><br />© by Fabrizius</span>Fabriziushttp://www.blogger.com/profile/01426800958930648417noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2678075902125943084.post-51935119677415793192018-01-29T07:00:00.000+01:002018-01-29T09:11:04.924+01:00Fußball auf'm Dorf 03<span style="font-size: large;"><span style="color: blue;">Die Siegesfeier<br /><br />Mit einem dreifachen hipp hipp Hurra am Mittelkreis wurde das Freundschaftsspiel beendet. In der Futterküche beim Angerbauer wuschen sich die beiden Mannschaften, dann ging es rüber zum Kirchenwirt, weil so ein Freundschaftsspiel ja gebührend gefeiert werden musste.<br />S’ Marei, die älteste Tochter des Kirchenwirts, ein blitzsauberes Madel, schenkte die Maßkrüge voll, als die Fußballer eintrudelten.<br />Für die Spieler waren die Tische zusammengerückt. Ein jeder schnappte sich eine Maß, der Lenzensepp bedankte sich bei den Gästen für das faire Spiel und der Burgertoni schaute immer noch etwas blass aus der Wäsche.</span></span><br />
<span style="font-size: large;"><span style="color: blue;"><br />Dann löste der Angerbauer sein Versprechen ein. Jeder bekam seine Freimaß und der Krautwurstmichi zwei. Sogar den Gästen wurden ein paar Maß auf den Tisch gestellt.<br />Es war eine ausgelassene Runde. Die Wirtsstube war brechend voll, da auch viele Zuschauer bei der Siegesfeier dabei sein wollten, und so eine frisch gezapfte Maß allemal was feines ist.<br />Manch anerkennender Blick nicht nur der Fußballer folgte dem Marei, wenn sie behände zwischen den Tischen ihre Maßkrüge balancierte. </span></span><br />
<span style="font-size: large;"><span style="color: blue;"><br /></span></span>
<span style="font-size: large;"><span style="color: blue;">Der Unterederbeppi bekam eine unverhoffte Testosteronwallung, als sie sich über seine Schulter lehnte, um auch noch den letzten leeren Maßkrug einzusammeln. Sein Einblick in Mareis geschnürtes Mieder nur wenige Zentimeter vor seinen Augen musste gigantisch gewesen sein. Ihm wurde schwindelig, heiß und kalt und was weiß ich noch alles.<br />Ein »Öha Freinderl, jetzt glangt’s!«, vom Nebentisch katapultierte ihn wieder in die Realität zurück. Der eindeutige Appell kam vom Lenzensepp, dessen Hals massiv angeschwollen war.<br />Niemand, absolut Niemand durfte so unverschämt ins Mieder von der Marei einistiern.<br />Noch bevor der Unterederbeppi wusste, wie ihm geschah, hatte ihn der Lenzensepp beim Krawattl und zog ihn von der Bank.<br />»Aufhörn, es Hornochsen!«, schrie s’Marei und ging dazwischen. Dabei verpasste sie dem verdutzten Lenzensepp eine Watschn und befahl »A Ruah is!«<br />Die Gescholtenen ließen voneinander ab und setzten sich.<br />Noch eine ganze Weile rieb der Lenzensepp seine Backe, um die Watschn seiner Marei auszukosten.<br /><br />Der Kirchenwirt zapfte derweil hinter der Theke ein paar frische Maß und überschlug schon mal den Umsatz. So ein Fußballverein wäre ein einträgliches Geschäft. </span></span><br />
<span style="font-size: large;"><span style="color: blue;"><span style="font-size: small;">© by Fabrizius</span></span></span>Fabriziushttp://www.blogger.com/profile/01426800958930648417noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2678075902125943084.post-54037672523522744512018-01-26T14:22:00.000+01:002018-01-29T09:11:40.497+01:00Fußball auf'm Dorf - 02<div style="text-align: left;">
<span style="color: blue;"><span style="font-size: large;"><b> Das erste Spiel</b></span></span></div>
<div style="text-align: left;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: left;">
</div>
<div style="text-align: left;">
</div>
<span style="color: blue;"><span style="font-size: large;"> Zuschauer fanden sich an diesem wunderschönen Frühsommersonntag reichlich ein, sowohl von drenten als auch von herenten. Pünktlich um Fünfzehn Uhr begann das Spiel mit einen Anstoß der Gastmannschaft.</span><br /><span style="font-size: large;">Der Angerbauer stiftete sogar einen funkelnagelneuen Lederfußball dazu</span><span style="clear: left; float: left; font-size: large; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><br /></span></span><br />
<span style="color: blue;"><span style="clear: left; float: left; font-size: large; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;">Die wenigsten Spieler hatten richtige Fußballschuhe. Meistens mussten die Genagelten herhalten, die waren stabil und fast jeder hatte welche. Der Aloisi, Torwart der Gäste, trat mit Gummistiefeln an. Als Torwart müsse er ja nicht viel rennen und die hätte er sonst den ganzen Tag an, daran wäre er gewohnt. </span></span><br />
<span style="color: blue;"><span style="clear: left; float: left; font-size: large; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"></span></span><br />
<span style="color: blue;"><span style="clear: left; float: left; font-size: large; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;">Nur der Krautwurstmichi hatte richtige Fußballschuhe an. Die hatte er sich von seinem Spezl ausgeliehen, der in der Kreisstadt in einem Verein Fußball spielte. </span></span><br />
<span style="color: blue;"><span style="clear: left; float: left; font-size: large; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;">Die Gastmannschaft kam nach wenigen Minuten gefährlich nahe vors Tor und nur eine Glanzparade vom Lenzensepp verhinderte die Führung der Gäste. Die Zuschauer am Spielfeldrand waren außer Rand und Band. Der Angerbauer versprach jedem eine Maß Freibier und den Torschützen sogar zwei, wenn sie das Spiel gewinnen.</span></span><br />
<span style="color: blue;"><span style="clear: left; float: left; font-size: large; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;">Die Fußballschlacht tobte hin und her. </span></span><br />
<span style="color: blue;"><span style="clear: left; float: left; font-size: large; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"></span></span><br />
<span style="color: blue;"><span style="clear: left; float: left; font-size: large; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;">Hohe weite Bälle von hinten nach vorne dreschen war nicht angesagt. Der Birnbaum stand in der Mitte des Platzes im Weg. So mussten die Spieler den Ball flach halten und durch gezieltes Abspielen das Leder nach vorne bringen.</span></span><br />
<span style="color: blue;"><span style="clear: left; float: left; font-size: large; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"></span></span><br />
<span style="color: blue;"><span style="clear: left; float: left; font-size: large; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;">Die Burschen kämpften verbissen mit vollem Körpereinsatz. Dann passierte es. Der Unteredersepp, Ausputzer der Gäste, stieg dem Burgertoni von hinten so massiv in die Haxn, dass der wie eine Rakete abhob und pfeigrod mit dem Kopf am Birnbaum landete.</span></span><br />
<span style="color: blue;"><span style="clear: left; float: left; font-size: large; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;">Wegen des groben Fouls pfiff der Hauserbene Elfmeter, obwohl der Birnbaum gar nicht im Strafraum stand, sondern neben dem Mittelkreis. Als die Gastmannschaft protestierte, es sei nie und nimmer ein Elfmeter meinte der Schiri, das sei ihm wurscht, so ein massives Foul müsse auch dementsprechend geahndet werden.</span></span><br />
<span style="color: blue;"><span style="clear: left; float: left; font-size: large; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"></span></span><br />
<span style="color: blue;"><span style="clear: left; float: left; font-size: large; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;">Nun schnappte sich der Burgertoni, noch reichlich von der Birnbaumkollision benommen, das Leder: »Dös mach i selm!« Dann marschierte er leicht schwankend zum Elfmeterpunkt, allerdings in den eigenen Strafraum. Erst auf gutes Zureden des Schiri wechselte er, immer noch leicht wankend, hinüber vor das gegnerische Tor.</span></span><br />
<span style="color: blue;"><span style="clear: left; float: left; font-size: large; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;">Unter dem Gejohle der Zuschauer lief der Elfmeterschütze mit bestialischer Mine an. Im Übereifer und sicher auch wegen seines malträtierten Schädels trat er nicht gegen, sondern auf den Ball und landete diesmal unsanft mit dem Kopf voraus auf dem Rasen. Dort blieb er liegen. Der Ball kullerte Richtung Tor, schaffte es aber nicht über die Torlinie.</span></span><br />
<span style="color: blue;"><span style="clear: left; float: left; font-size: large; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"></span></span><br />
<span style="color: blue;"><span style="clear: left; float: left; font-size: large; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;">Zu viert trugen sie ihn an den Spielfeldrand.</span></span><br />
<span style="color: blue;"><span style="clear: left; float: left; font-size: large; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;">»Gehirnerschütterung!«, attestierte der Sani, der schon die ganze Zeit mit seiner Ersthilfetasche hinter der Seitenauslinie stand. Dann nahm er eine Riechampulle heraus, brach sie auf und hielt sie dem Verunfallten unter die Nase.</span></span><br />
<span style="color: blue;"><span style="clear: left; float: left; font-size: large; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;">»Dös wirkt immer!«, meinte er. Dann schlug der Burgertoni die Augen auf und fuchtelte mit beiden Händen vor seinem Gesicht herum: »Dös is ja greislich!«, setzte sich auf, schaute in die Runde und meinte: Jetzt brauch i a Hoiwe!«</span></span><br />
<span style="color: blue;"><span style="clear: left; float: left; font-size: large; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"></span></span><br />
<span style="color: blue;"><span style="clear: left; float: left; font-size: large; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;">»Nix do, die kannst nachher saufen, weiter geht’s!« So wankte der Burgertoni wieder auf den Platz. Allerdings war sein Engagement nicht mehr so draufgängerisch. Seine Spielanteile ließen merklich nach.</span></span><br />
<span style="color: blue;"><span style="clear: left; float: left; font-size: large; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"></span></span><br />
<span style="color: blue;"><span style="clear: left; float: left; font-size: large; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;">Das einzige Tor fiel zehn Minuten vor Schluss nach einem Eckstoß. Der Ausputzer der Gäste drosch den Ball aus dem Strafraum. Dieser prallte am Stamm des Birnbaumes ab und flog zurück in die Hälfte der Gäste. Nun schnappte sich der Krautwurstmichi die Kugel, umtrippelte ein paar Gegenspieler und wuchtete ein. Eins zu Null für die Heimmannschaft.</span><span style="clear: left; float: left; font-size: small; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;">© by Fabrizius </span></span><br />
<span style="color: blue; font-size: small;"><span style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"></span></span><br />
<span style="color: blue;"><span style="clear: left; float: left; font-size: large; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"></span></span>Fabriziushttp://www.blogger.com/profile/01426800958930648417noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2678075902125943084.post-75061761995738545252018-01-25T17:28:00.003+01:002018-01-29T09:12:07.062+01:00Fußball auf’m Dorf - 01<span style="color: blue;"><span style="font-size: large;"><b>Wie alles anfing </b></span></span><br />
<br />
<span style="color: blue;"><span style="font-size: large;">Als noch alle Telefonapparate eine Schnur hatten und kein Fernseher in den Wohnzimmern flimmerte, gab es ein paar junge Leute, die nicht nur auf der Dorfstraße rumkicken wollten. Auf einem richtigen Fußballplatz wollten sie spielen, mit Toren, Außenlinien und Sechzehnmeterraum. Der Fußball war nämlich schon lange erfunden.<br />Der Platz vor der Kirche war zu klein, die Fenster vom Kirchenwirt zu nahe und Tore durften sich auch keine aufstellen. Hochwürden meinte, das würde an Gotteslästerung grenzen.<br /><br />Auf den Feldern rund ums Dorf wuchsen Kartoffeln, Roggen, gelegentlich Weizen und selten Futterrüben. Maisfelder sah man damals keine.<br /><br />Nur Fußball konnte man auf keinem der Äcker spielen. Mal waren die Stoppel zu hoch oder die Furchen zu tief.<br /><br />Aber es gab eine Wiese gleich hinterem Anwesen des Angerbauern. Er war der größte Bauer im Dorf. Die war eben, die meiste Zeit trocken und wäre frisch gemäht zum Fußballspielen gut geeignet gewesen, hätte da nicht der Birnbaum mitten auf der Wiese herumgestanden. Ein Prachtexemplar mit einem dicken Stamm, den kaum ein Erwachsener umarmen konnte und einer Krone, die reichlich Schatten spendete. Gut vier Zentner Mostbirnen trug der Baum jedes Jahr, wie der Bauer glaubhaft Versicherte.<br /><br />Fensterscheiben rund um die Wiese gab es keine.<br />Bis aufs regelmäßige Mähen passierte nichts. Streng genommen war der Angerer auch nicht auf das Grünfutter angewiesen. Er hatte genug andere Wiesen.<br /><br />Da der Bauer als umgänglich und der Jugend gegenüber als aufgeschlossen galt, fassten sie sich eines Nachmittags am Stammtisch beim Kirchenwirt ein Herz und fragten nach.<br /><br />Nach der fünften Halbe versprach der Angerer die Tage seine Wiese ganz kurz zu mähen, damit die Burschen darauf trainieren könnten. Allerdings, und das war unverrückbar, der Baum müsse stehen bleiben.<br /><br />Wenige Tage später war zunächst ein Tor fertig gezimmert. Statt eines Netzes wurde Maschendraht hergenommen. Außenlinien und ein Sechzehnmeterraum mitsamt Elfmeter waren mit Futterkleie markiert. Der Angerer selbst kam in den frühen Abendstunden immer mal wieder vorbei, um nach dem Rechten zusehen. Er freute sich mit den Buben. Sogar einen neuen Fußball wollte er ihnen spendieren, wenn sie weiter fleißig trainieren.<br /><br />Recht bald wurde mit Fußballbegeisterten vom Nachbarort ein Match vereinbart. Damals nannte man das noch nicht »Match« sondern schlicht und einfach »Spiel« in diesem speziellen Fall Freundschaftsspiel.<br />Da die Gastmannschaft nur mit zehn Mann anrückte, lieh man ihnen einen Spieler, dann konnte es losgehen. <br /><br />Ach ja, einen Schiedsrichter gab es auch. Das war der Hauserbene, weil der konnte laut und deutlich durch die Finger pfeifen. Eine richtige Schiripfeife war nämlich auf die Schnelle nicht aufzutreiben.<br /><br />Die Regeln »Aus«, »Hand« und »Foul« waren allgemein bekannt, und so was wie »Abseits« wurde vernachlässigt.<br />Es war auch egal, ob ein direkter oder indirekter Freistoß gegeben wurde. Hauptsache, es wurde Fußball gespielt. <br />Richtige Trikots hatte keine der Mannschaften, das war nicht nötig, man kannte sich.<br />Zweimal vierzig Minuten wurden vereinbart, dann konnte es losgehen. </span></span><br />
<span style="color: blue;"><span style="font-size: large;"><span style="font-size: small;">© by Fabrizius</span></span></span>Fabriziushttp://www.blogger.com/profile/01426800958930648417noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2678075902125943084.post-4574828163328424452017-10-02T11:09:00.001+02:002017-10-02T11:09:21.092+02:00LINKS steht Euch gut!<b><span style="color: red;"><span style="font-size: large;">Wir warten jetzt alle brav auf das Christkind, </span></span></b><br />
<b><span style="color: red;"><span style="font-size: large;">das bringt uns dann die Jamaikakoalition, </span></span></b><br />
<b><span style="color: red;"><span style="font-size: large;">mit ewiger Sonne, Urlaubsfeeling und all dem Schmarrn. <br />Der bunte Reigen, angeführt von Mutti, </span></span></b><br />
<b><span style="color: red;"><span style="font-size: large;">wird ein ekstatischer Tanz um Gier und Macht.<br /><br />Jetzt kommt Deine Stunde liebe SPD!<br /><br />Wenn Du noch einen Funken Sozialdemokratie in Deinen Knochen hast, </span></span></b><br />
<b><span style="color: red;"><span style="font-size: large;">dann zeige den »Jamaikanern« was es heißt Sozialdemokraten in der Opposition zu haben.<br /><br />Zeigt es den braunen Horden, was es heißt, links zu sein!</span></span></b><br />
<b><span style="color: red;"><span style="font-size: large;"></span></span></b><br />
<b><span style="color: red;"><span style="font-size: large;"></span></span></b><br />
<b><span style="color: red;"><span style="font-size: large;"></span></span></b><br />
<b><span style="color: red;"><span style="font-size: large;">Und steht LINKS! Alles andere macht Euch kaputt!</span></span></b><br />
<b><span style="color: red;"><span style="font-size: large;"><br /></span></span></b>Fabriziushttp://www.blogger.com/profile/01426800958930648417noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2678075902125943084.post-4613960870279954112017-06-26T17:49:00.000+02:002017-06-26T18:02:42.350+02:00Die vegetarische Krise<span style="font-family: "georgia" , "times new roman" , serif;"><span style="color: blue;"><span style="font-size: large;">»Ich kann das Zeug nicht mehr sehen!«, schrie Konstanze und pfefferte das Tofuwürstl in den Abfalleimer.<br /><br />Eine mit Mangojus angemachte Grillade schleuderte sie in den Holunderbusch gleich neben dem Gartenzaun und das Bärlauchpesto hinterher.<br />»So, jetzt ist mir wohler!«<br /><br />Prompt ging sie ins Haus und holte aus dem Kühlschrank drei fertig eingelegte Wammerscheiben und eine Flasche Bier.<br /><br />Helmbrecht, ihr Lebensabschnittspartner saß kreidebleich vor seiner gegrillten Zucchini mit Mais und Süßkartoffeln und verstand die Welt nicht mehr.<br /><br />»Du willst das doch nicht essen?«<br />»Und ob ich das essen will!«, erwiderte Konstanze und legte die Wammerl auf den Grill.<br />»Und dazu habe ich mir ein Weißbier mitgebracht!«<br /><br />Jetzt schnappte sie die Flasche mit linksdrehendem bei Vollmond abgefülltem Wasser und goss es über den Rhododendronbusch.<br />Helmbrecht nahm reflexartig seinen Rhabarbersaft und brachte ihn auf die andere Tischseite in Sicherheit.<br /><br />»Konstanze!«<br />Mehr brachte er nicht über die Lippen.<br />Konstanze war in Fahrt!<br />»Komme mir nicht in die Quere!«, knurrte sie ihn an.</span></span></span><br />
<span style="font-family: "georgia" , "times new roman" , serif;"><span style="color: blue;"><span style="font-size: large;"><br />Helmbrecht saß wie angewurzelt am Tisch. Immer noch kaute er auf einer Zucchini herum und schob einen Süßkartoffelwürfel nach. Dabei nippte er an seinem Rhabarbersaft.<br /><br />»Konstanze!«<br />»Ich fresse diese Pampe nicht mehr!«<br />Sagte es und nahm die erste Wammerlscheibe vom Grill, goss sich das Weizen ins Glas und nahm einen kräftigen Schluck.<br /><br />Nach dem zweiten Wammerl und einem gehörigen Schluck war ein befreiender Rülpser zu vernehmen.<br /><br />»Konstanze!«<br />Helmbrecht standen Tränen in den Augen.<br /><br />»Ich habe nie verstanden, wie ein gestandener Metzgermeister auf die hirnrissige Idee kommt vegetarisch zu leben!«<br /></span></span></span>Fabriziushttp://www.blogger.com/profile/01426800958930648417noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2678075902125943084.post-6229281635598031342017-06-23T12:55:00.000+02:002017-06-23T12:55:02.453+02:00Entsorgen<span style="font-family: Georgia,"Times New Roman",serif;"><span style="color: blue;"><span style="font-size: large;">In meiner Jugend war uns dieses Wort nicht geläufig.<br /><br />Wir entsorgten unsere Teebeutel nicht, die schmissen wir weg. Wobei Teebeutel damals nicht häufig anzutreffen waren. Die waren noch nicht in Mode. Der Tee wurde aus einer Dose genommen und aufgegossen, da war nix mit Teebeutel.<br /><br />Es gab damals nicht allzu viel zum Wegschmeißen, sorry, Entsorgen! Einmalartikel gab es nicht.<br /><br />Papierverpackungen wurden im Herdfeuer verbrannt, wenn sie nicht für was anderes hergenommen wurden. Wo finden sie heute noch einen Haushalt mit Herdfeuer? Da können sie lange suchen.<br /><br />Plastik war noch nicht erfunden. Fettige Speisen wurden im Glas oder einer irdenen Schüssel aufbewahrt.<br />Für Zucker, Mehl, Grieß und was weiß ich noch alles gab es Blechdosen.<br /><br />Alufolie und Frischhaltefolie gab es nicht. Als Deckel diente zumeist ein Teller oder gerade für größere Gefäße ein Holzdeckel.<br />Bei uns stand ein riesiges Krautfass im Keller, das war mit einem Holzdeckel verschlossen, darauf lag ein Stein.<br /><br />Leicht verderbliche Nahrungsmittel wurden im Sommer auf der Kellertreppe gelagert, da war es im Haus am kühlsten. Im Winter in einem kühlen Zimmer, es waren ja nicht alle Räume geheizt oder gleich draußen auf dem Fensterbrett.<br /><br />Das Pausenbrot wurde in Butterbrotpapier eingewickelt. Nach dem Verzehr wurde das Papier nicht weggeschmissen, sondern zusammengefaltet im Schulranzen deponiert. Es wurde am nächsten und auch am übernächsten Tag noch mal hergenommen.<br /><br />Zum Einkaufen benutzten wir eine Tasche oder ein Einkaufsnetz. Im Kramerladen wurde abgewogen und in Papiertüten gefüllt.<br />Die Milch holten wir mit einer Milchkanne. Der Tetrapack war noch nicht erfunden, wieder nix mit Entsorgen.<br /><br />Mein Großvater klopfte gebrauchte Nägel wieder gerade, so konnten sie noch mal hergenommen werden. Verpackungsschnur wurde aufgehoben, ebenso das Packpapier. Das eignete sich gut als Einband für die Schulbücher.<br /><br />Strümpfe mit Loch wurden gestopft, nicht weggeschmissen und Schuhe bei durchgelaufener Sohle vom Schuster neu besohlt. Im Sommer liefen wir Kinder sowieso barfuß, das war am schonenden für die Schuhe.<br /><br />Aus alten Klamotten wurde neues geschneidert. Die alte Joppe vom Vater gab einen prima Wintermantel für den Filius. Aus Mutters Rock konnte sicher was Zweckmäßiges für die Kleine genäht werden. Kinderkleidung wurde solange geflickt, bis es nicht mehr ging. War das große Geschwister herausgewachsen, zog sie das jüngere an.<br /><br />Was man heute »Recyceln« nennt, wurde zuhause erledigt. Das hieß dann wiederverwerten. <br /><br />Selbst Zeitungspapier wurde im Haushalt weiter verwendet. Ob es die nassen Schuhe waren, die damit ausgestopft wurden, oder zurechtgeschnitten auf einem bestimmten Örtchen parat lag.<br />Im Winter wurde gegen die Kälte mehrfach gefaltetes Zeitungspapier in die Gummistiefel eingelegt.<br />Zuguterletzt diente das Papier zum Feueranmachen.<br /><br />Vielleicht heben wir Männer deshalb alles Mögliche auf, man könnte es ja noch mal gebrauchen. Schließlich steckt in uns Männern irgendwo schon noch ein Kind!</span></span></span>Fabriziushttp://www.blogger.com/profile/01426800958930648417noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2678075902125943084.post-84468210235894598342017-06-08T11:02:00.001+02:002017-06-08T11:09:06.456+02:00Pizza alla Nessie<span style="color: blue;"><span style="font-size: large;"><span style="font-family: "georgia" , "times new roman" , serif;">Jetzt kommt bald wieder das Sommerloch. Da ist nicht nur im Blätterwald tote Hose und die Redaktionen suchen händeringend nach einigermaßen spannenden Themen, um ihre Leser bei der Stange zu halten.<br />In all den vergangenen Jahren musste Nessie, das Seeungeheuer aus dem schottischen Hochland, herhalten.<br />Es war so sicher, wie das Amen in der Kirche. Spätestens zum Ferienbeginn kam eine Reportage von Loch Ness! Irgend ein Fachmann in Sachen Seeungeheuer, vielleicht mit dem Zusatztitel »Paläontologe«, war bei der Stelle. Wenn nicht, auch nicht schlimm, dann wurde eine Uraltstory aus dem Archiv hervorgekramt.<br /><br />Nun aber ist alles anders!<br />Das geliebte paläontologische Urviech wurde gesichtet!<br />»Wieder mal!«, werden die Kritiker sagen.<br /><br />Diesmal ist es anders!<br /><br />Dem schottischen Pizzabäcker mit italienischen Wurzeln Giuseppe Mcintyre war es gelungen, Nessie zu füttern. Das scheue Tier stand auf Pizza belegt mit Schinken, Artischocken und Käse. <br />Fish & Chips rührte Nessie nicht an.<br /><br />Sofort ließ Mcintyre den Namen seiner Pizza schützen. Jetzt darf nur er alleine seine Pizza »Pizza alla Nessie« nennen. Die anderen Pizzabäcker rund um Loch Ness waren stinksauer.<br /><br />Der Einwand, Nessie wäre allgemeines schottisches Kulturgut hatte vor dem Patentgericht keinen Bestand. Giuseppe Mcintyre gewann den Prozess.<br /><br />In den frühen Abendstunden wurde extra für Nessie eine 40 cm im Durchmesser große Pizza gebacken, die Giuseppe höchstpersönlich raus auf den See ruderte. <br />Stück für Stück verfütterte er an Nessie, die geduldig neben dem Schlauchboot her schwamm.<br />Nessie war noch sehr scheu, deshalb duldete Mcintyre beim Fütterungsakt keine Fotografen um sich herum.<br /><br />Allerdings schwört Mcintyre bei der heiligen Madonna von Catania und aller anderen sizilianischen Heiligen, dass seine Worte wahr und er reinen Herzens sei. <br />Nessie würde ihre Pizza immer bis auf den letzten Bissen verzehren und dann in die unergründlichen Tiefen von Loch Ness abtauchen. Gelegentlich kämen kurz nach dem Abtauchen vermehrt Luftblasen an die Wasseroberfläche, die Giuseppe Mcintyre als Bäuerchen seiner Nessie interpretiert.<br /><br />Allerdings konnte man aus gebührender Entfernung vom Ufer aus, bewaffnet mit Feldstecher und Fernrohr, dem Füttern zuschauen.<br />Dann sah der Beobachter gegen die untergehende Sonne, die sich mit abertausend Lichtreflexen im Wasser spiegelte, einen schlanken Körper neben dem Schlauchboot im Wasser gleiten.<br />Ein paar Zuschauer wollten sogar ein Schmatzen gehört haben. <br />Sobald der Feuerball hinter dem Horizont verschwunden war, war die Pizza restlos aufgefressen und Giuseppe Mcintyre ruderte zurück ans Ufer.<br />Eines Abends, so berichtete der Pizzabäcker, habe er seine Nessie sogar kurz streicheln dürfen.<br /><br />Der Hype hielt den ganzen Sommer an. Dann wurde es Herbst und der Besucherstrom ebbte ab. Mcintyre hatte währen dieser Zeit das Geschäft seines Lebens gemacht.<br /><br />Als italienischstämmiger Schotte hat er nicht nur Entdeckerblut in den Adern, sondern auch einen ausgeprägten Geschäftssinn genetisch verankert.<br /><br />Kaum war es um Loch Ness wieder ruhig geworden, plante Mcintyre seinen nächsten Coup. Dann muss halt die heilige Madonna von Catania und aller anderen sizilianischen Heiligen noch mal herhalten.<br />Dem irischen Heiligen St. Patrick, den ihm seine Frau vorschlug, traute er nicht über den Weg.<br /><br />Mcintyre war wochenlang verschwunden. Er sei nach Fernost gereist.<br />Vorsorglich hatte er noch kurz vor seiner Abreise eine Voranfrage an das Patentamt geschickt um sich einen zweiten Namen für seiner Pizza schützen zu lassen: »Pizza alla Yeti«!</span></span></span>Fabriziushttp://www.blogger.com/profile/01426800958930648417noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2678075902125943084.post-15858553040172312552017-06-06T21:56:00.002+02:002017-06-06T21:56:33.828+02:00Wenn die eigene Frau in einem Blumentopf erscheint.<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEilN1HKh8xtpQLbgrxVM3Ufq_n_o4oBqMbf4gt7fuuDDhPbbcMG_yZOcg6xH6Olr0bjOWcmlDn7ajiWvmbjQwKzq2mKUcMILqHHKE_bnUcM4uKsim76enFOw7elAc6VcpBFe5n40tRqcfQq/s1600/IMG_2488.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1600" data-original-width="1200" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEilN1HKh8xtpQLbgrxVM3Ufq_n_o4oBqMbf4gt7fuuDDhPbbcMG_yZOcg6xH6Olr0bjOWcmlDn7ajiWvmbjQwKzq2mKUcMILqHHKE_bnUcM4uKsim76enFOw7elAc6VcpBFe5n40tRqcfQq/s400/IMG_2488.jpg" width="300" /></a><span style="font-size: large;">Ich kann jetzt nicht sagen, der Schreck sei mir in alle Glieder gefahren, dem war nicht so.<br /><br />Erst mal war ich total erstaunt über dieses Phänomen, das keine Momenterscheinung war. Doris war minutenlang im Blumentopf zu sehen. Ich konnte sogar mehrere Fotos davon machen.<br /><br />Natürlich stellte ich mir die Frage, ob das was zu bedeuten habe. Es ist ja nicht so, dass einem die eigene Frau allzu häufig in einem Blumentopf erscheint.<br />Es ist übrigens ein Blumentopf, den sie selber mit dunklem Ton modellierte und brannte, sogar winterhart!<br />Ob diese Tatsache von Bedeutung ist, weiß ich allerdings nicht.<br /><br />Ich erlebte das mit meinen nun fast siebzig Jahren noch nie. Erste Recherchen in dieser Sache verliefen alle negativ. Mit Sicherheit kann man annehmen, dass dieses Phänomen nicht häufig vorkommt.</span><br />
<span style="font-size: large;"><br />Paranormale Erscheinungen sind nicht so mein Ding, da habe ich schlichtweg keine Antenne für.<br /><br />Aber, wenn man seine Frau mit eigenen Augen in einem von ihr selbst hergestellten Blumentopf sieht, kommt man schon ins Grübeln, umso mehr, wenn der Ton winterhart gebrannt ist.<br />Ich kann meine Frau nicht einfach fragen: »Was hast Du in dem Blumentopf gemacht?«, und ihr das Foto präsentieren.<br /><br />Natürlich habe ich mir darüber noch kein abschließendes Urteil gebildet. Ich hoffe nur inständig, dass das nicht öfters passiert.<br /></span>Fabriziushttp://www.blogger.com/profile/01426800958930648417noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2678075902125943084.post-64589977885201994142017-05-25T08:10:00.000+02:002017-05-25T08:12:03.423+02:00Vorsicht Vatertag<span style="font-size: large;"><br /></span>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: large;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjCgjzJzxw5W75JBddPtmcyPCoMqq-46NN8zPUkquviKtPg2V5PEahburWMK_366DoyHjcZMSOFZ2yk9-THNGFgKwAhM0Yr0QYsx1LPMwujemlHnt9C0HNGbd9jJzu01HseEDiTEOeUFIT-/s1600/Vatertag.jpeg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="720" data-original-width="1280" height="360" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjCgjzJzxw5W75JBddPtmcyPCoMqq-46NN8zPUkquviKtPg2V5PEahburWMK_366DoyHjcZMSOFZ2yk9-THNGFgKwAhM0Yr0QYsx1LPMwujemlHnt9C0HNGbd9jJzu01HseEDiTEOeUFIT-/s640/Vatertag.jpeg" width="640" /></a></span></div>
<span style="font-size: large;"><br /></span>
<span style="font-size: large;"><br />Es muss Zufall gewesen sein. Wie sonst kommt man auf die hirnrissige Idee Christi Himmelfahrt und Vatertag zusammenzulegen.<br />Diese hochnotpeinliche Allianz ist den meisten vatertagsfeiernden Kerlen, die nicht mal Väter sind, gar nicht bewusst.<br />Hauptsache es ist genug Bier gebunkert und der Grill funktioniert. Alles andere kommt von alleine, der Rausch sowieso.<br />Ganz Verwegene ziehen mit dem Leiterwagen durch die Lande. Erst gehen sie noch, dann wanken sie nur noch!<br /><br />Es feiert sich doch gleich doppelt so gut, wenn das Besäufnis einen Namen hat.<br /><br />Vatertag!<br /><br />Aufgrund des erhöhten Alkoholkonsums gibt es am Vatertag erheblich mehr Schlägereien als an anderen Tagen. Laut dem Statistischen Bundesamt steigt die Zahl der durch Alkohol bedingten Verkehrsunfälle an Christi Himmelfahrt auf das Dreifache des Durchschnitts der sonstigen Tage an und erreicht einen Jahreshöhepunkt.<br /><br />Ähnliches habe ich beim Muttertag nie gelesen. Irgendwie muss das mit dem Testosteron zusammenhängen, das nicht nur den Zeugungsakt möglich macht, sondern auch die Aggressivität steigert.<br />Am Muttertag steigt höchstens die Anzahl der sahnetortenbedingten Gallenkoliken. Aber das ist eine andere Baustelle.<br /><br />Ich gönne jedem seinen Vatertag, wirklich jedem, ob er nun Vater ist, erst wird oder es überhaupt nicht vor hat.<br />Aber, muss man dabei so viel saufen?</span>Fabriziushttp://www.blogger.com/profile/01426800958930648417noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2678075902125943084.post-56355341468151043842017-05-21T08:57:00.000+02:002017-05-21T08:57:04.840+02:00Glücksbringer<span style="font-size: large;"><span style="font-family: Times,"Times New Roman",serif;">»Montparnasse und Montmartre«, dieses Buch hielt ich vor wenigen Tagen wieder mal in den Händen. Dort werden »Künstler und Literaten in Paris zu Beginn des 20. Jahrhunderts« beschrieben.<br />Ich muss gestehen, so richtig durchgelesen hab ich das noch gar nicht!<br /><br />Ich nahm es ja aus einem ganz anderen Grund aus dem Regal.<br />Da drinnen deponierte ich nämlich im Herbst letzten Jahres mein vierblättriges Kleeblatt, um es zu Pressen und zu Trocknen.<br /><br />Damals, irgendwann im September, fand ich es auf der Wiese gleich hinterm Haus. Es war mein erstes vierblättriges Kleeblatt überhaupt. Noch nie in meinem langen Leben fand ich so was.<br /><br />Damals freute ich mich über diesen Glücksbringer. Dass so was für die Ewigkeit aufgehoben werden muss ist sowieso klar. Aus diesem Grunde musste das oben erwähnte Buch herhalten.<br />Der Buchtitel war bewusst gewählt. So ein filigranes Kleeblatt, wenn es sogar vierblättrig ist, kann man nicht einem schnöden Krimi oder einer seichten Liebesschnulze anvertrauen. Da muss schon was Gehobeneres herhalten. So kam ich auf dieses Buch: <br />»Montparnasse und Montmartre, Künstler und Literaten in Paris zu Beginn des 20. Jahrhunderts«.<br />Ich fand es damals, übrigens auch heute noch, für mein vierblättriges Kleeblatt angemessen.<br /><br />Vorsichtig schlug ich das Buch auf, nahm das gefaltete Löschblattpapier heraus. Da lag es vor mir, mein Kleeblatt, mein Glücksbringer.<br /><br />Apropos »Löschblatt«, ich weiß nicht, ob der Begriff den Jüngeren meiner Leserschaft noch bekannt ist. Das waren saugstarke DIN-A-5 oder DIN-A-4 Blätter, die in einem Schreib- aber auch Rechenheft lagen. Damit konnte man die überschüssige Tinte vom Blatt aufsaugen, damit sie nicht verschmierte.<br />Ich benutze ganz selten Löschblätter, obwohl ich viel mit Tinte schreibe. Ich habe zwei Tintenroller und eine Tintenwiege, das ist praktischer.</span></span><br />
<span style="font-size: large;"><span style="font-family: Times,"Times New Roman",serif;"></span></span><br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiIs0rYnAQYrwpXhh_HZB2ynd4NmGoHQt7wWWBOfETMOxYC2v3h9a16heLanStil6Nzx0h2ULgbM9p-9z_jGFm9dbc6hEWuFSh9GuJy2bH7KanO4OytUVX3z97By_09sWAtnA1C_o_GTR7w/s1600/Roller-tinte.jpeg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="284" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiIs0rYnAQYrwpXhh_HZB2ynd4NmGoHQt7wWWBOfETMOxYC2v3h9a16heLanStil6Nzx0h2ULgbM9p-9z_jGFm9dbc6hEWuFSh9GuJy2bH7KanO4OytUVX3z97By_09sWAtnA1C_o_GTR7w/s320/Roller-tinte.jpeg" width="320" /></a></div>
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgq_HeoXmSCaYDRTZ5hMMbklOakpQJpVSaMYHktg2AGjjW-sCBn2N8LIP6TsEOCzIfJzXJlvotuqpol1N8ftFMk8aEMxF8xVVV0FQl3oiHGgc-m5HJSJAPoq3zqsx33vYGFehJ0XHbvUcM3/s1600/Tinte-wiege.jpeg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgq_HeoXmSCaYDRTZ5hMMbklOakpQJpVSaMYHktg2AGjjW-sCBn2N8LIP6TsEOCzIfJzXJlvotuqpol1N8ftFMk8aEMxF8xVVV0FQl3oiHGgc-m5HJSJAPoq3zqsx33vYGFehJ0XHbvUcM3/s320/Tinte-wiege.jpeg" width="320" /></a><span style="font-size: large;"><span style="font-family: Times,"Times New Roman",serif;"><br /> </span></span><br />
<span style="font-size: large;"><span style="font-family: Times,"Times New Roman",serif;">Jetzt bin ich ganz vom Thema abgekommen. Es ging ja nicht um Löschblätter, sondern um mein vierblättriges Kleeblatt.<br /><br />Nachdem ich es eine geraume Zeit betrachtet hatte, mit viel Freude, wie ich gestehen muss, legte ich es vorsichtig zur Seite und ging mit Camillo eine Rasenrunde. Da kann er an der langen Leine herumtoben.<br /><br />Als ich so mittendrin im Grünen stand, schweifte mein Blick nach unten. Ob ich noch mal einen vierblättrigen Glücksbringer finden würde? <br /><br />Eher halbherzig heftete ich meinen Blick auf den Rasen. Es wimmelte nur so vor abertausenden kleiner und großer Kleeblätter. </span></span><br />
<br />
<span style="font-size: large;"><span style="font-family: Times,"Times New Roman",serif;">Ich wollte schon zu mir: »Alter Trottel, Du glaubst doch nicht im Ernst, dass Du ...!«, sagen, als ich es fand. <br />Ein wunderschönes Kleeblatt, selbstverständlich vierblättrig. Ganz vorsichtig pflückte ich es. Es sollte sogleich zwischen den Buchdeckeln von »Montparnasse und Montmartre« getrocknet und gepresst werden.<br /><br />Kaum war in ein paar Schritte weitergegangen, den Blick immer noch am Boden, sah ich noch eins. <br />Innerhalb von nicht mal einer Minute fand ich an zwei verschiedenen Stellen je ein vierblättriges Kleeblatt. Ich traute meinen Augen nicht.<br /><br />Nach dem ersten Überschwang, selbstverständlich liegen nun beide im »Montparnasse«, kam neben dem sicher vorhandenen Glücksgefühl die Neugierde.</span></span><br />
<br />
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjxcHn_FaYchIXVg7530hAgVkeifW6ySMSwC-EuAD3JeSLvouyBj6UMqCibovcZhyx0t4onE1iptysWxAdp_EKCrH9G1DIHva6qYnxoB3JrxL9lGD68Y0tq1sYZGdfuXKOaGqY5OVBThMpT/s1600/Kleeblaetter.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjxcHn_FaYchIXVg7530hAgVkeifW6ySMSwC-EuAD3JeSLvouyBj6UMqCibovcZhyx0t4onE1iptysWxAdp_EKCrH9G1DIHva6qYnxoB3JrxL9lGD68Y0tq1sYZGdfuXKOaGqY5OVBThMpT/s400/Kleeblaetter.jpg" width="308" /></a><span style="font-size: large;"><span style="font-family: Times,"Times New Roman",serif;"><br />Wie oft gibt es die Vierblättrigen. Ich machte mich auf die Suche.<br />Aber das soll eine neue Geschichte werden, die ich ein andermal erzähle.<br /><br /><br /><br /><br /><br /></span></span>Fabriziushttp://www.blogger.com/profile/01426800958930648417noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2678075902125943084.post-63584492923595023772017-04-25T11:44:00.000+02:002017-04-25T11:49:09.282+02:00Künstler und ihre bewegte Zeit<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: large;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiPIDVhkEvd-Kk1FFRVLXYTyf8gg2zJg44qdK0A12YhN-5DcUf_C_wi8S-DayWs7xJfCFSAb0m2EMDz07PRsEzrOr1P5qa_iERVoSqCQH4VI7MdBAsxbNllU05ad4JDXXNJqdhTPyjUTXO8/s1600/Cosmaten.jpeg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="266" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiPIDVhkEvd-Kk1FFRVLXYTyf8gg2zJg44qdK0A12YhN-5DcUf_C_wi8S-DayWs7xJfCFSAb0m2EMDz07PRsEzrOr1P5qa_iERVoSqCQH4VI7MdBAsxbNllU05ad4JDXXNJqdhTPyjUTXO8/s400/Cosmaten.jpeg" width="400" /></a></span></div>
<span style="font-size: large;"><b>Die Cosmaten</b>, eine römische Künstlerfamilie prägten ihre Epoche im 12. und 13. Jahrhundert durch herrliche Schmuckarbeiten in Kirchen und Palästen. Ihre Mosaikarbeiten legen heute noch Zeugnis ab von ihrem Können.<br /><br /><b>Michelangelo</b>, Künstler, Großunternehmer in Sachen Sakralbau und Genie lieferte schon mit 25 Jahren, damals schrieb man das Jahr 1499, sein Meisterstück ab.<br />Die »Pietà« rechts neben der Porta Sancta im Petersdom.<br /><br />Die gigantische Kuppel des Petersdoms wurde von ihm entworfen. 1547 wurde er zum Architekten von Sankt Peter von Papst Paul III. berufen. Die Fertigstellung seiner Kuppel erlebte er nicht mehr.<br /><br />1502 schuf <b>Bramante</b> das »Tempietto«, ein Musterbeispiel der Hochrenaissance.<br /><b>Bernini</b> (*1598 †1680) prägte durch seine Kirchen, Statuen, Brunnen und Paläste das Gesicht Roms.<br />Zur gleichen Zeit im heiligen Jahr 1600 wurde der Philosoph <b>Giordano Bruno</b> wegen Ketzerei auf dem Campo dei Fiori verbrannt.<br /><br />1651 gestaltete Bernini die Piazza Navona in seiner jetzigen Form.<br />1657 vollendete <b>Borromini</b> Sant’ Agnese in Agone.<br />Zwischendurch widerrief Galileo Galilei, sodass sein bereits gesprochenes Todesurteil ausgesetzt wurde. Kurz vor seinem Tod muss er gesagt haben: »Und sie bewegt sich doch!«<br /><br />Damals war man der Meinung, die Sonne kreise um die Erde und die sei stillstehender Mittelpunkt des Universums. <b>Galileo</b> und Bruno wussten es besser. Der eine widerrief und lebte, der andere widerrief nicht und starb.<br /><br />Es waren bewegte Zeiten im Rom der Renaissance und des Barock.<br />Geht man mit offenen Augen durch Rom, dann leben diese Zeiten wieder auf.<br /><br />Heute steht Giordano Bruno als überlebensgroße Statue mitten auf dem Campo dei Fiori, den Blick fest Richtung Vatikan gerichtet, allen Ignoranten und ewig Gestrigen zur Mahnung!<br /><br /><br />Momentaufnahmen in Marmor<br /><br />Bernini war ein Meister im Einfangen eines Augenblicks. Ein momentaner Gesichtsausdruck muss diesen Künstler fasziniert haben. <br />Nicht anders ist es zu Verstehen, dass er mit 25 Jahren eine Momentaufnahme in Marmor festhielt. Nämlich das Gesicht von David im Kampf gegen Goliath in dem Augenblick vor dem Steinwurf.<br />Zu bewundern ist dieses Kunstwerk in der Villa Borghese.<br />Ein weiterer Beweis für sein Interesse am Augenblick ist sein wohl berühmtestes Werk »Apollo und Daphne«.<br /><br />Hier zeigt er die vor dem Lichtgott Apollon fliehende Nymphe Daphne im Moment ihrer dramatischen Verwandlung in einen Lorbeerbaum.<br /><br />Momentaufnahmen in Marmor festgehalten mit einer Schärfe und Klarheit, die all die Größe und Genialität dieses Künstlers offenbart.<br /><br />Sage und schreibe zwei geschlagene Stunden stand ich schon vor diesem Kunstwerk. Ich habe mich immer noch nicht daran sattgesehen. Jedes mal war die Villa Borghese ein Muss während unserer Romaufenthalte. </span><br />
<br />
<br />
<span style="font-size: large;"><b>Senatus Populusque Romanus</b><br />Dem Senat und dem Volke Roms<br /><br />S.P.Q.R.<br /><br />Diese Abkürzung ist heute noch der Stempel der Commune di Roma.<br />Mit diesen Buchstaben ist ein Weltreich charakterisiert, das jedem unwiderruflich klar macht, was wem gehört!<br /><br />Nichtrömische Italiener übersetzten die fünf Buchstaben despektierlicher.<br />»Sono pazzi questi romani!«<br />»Die Spinnen, die Römer!«</span>Fabriziushttp://www.blogger.com/profile/01426800958930648417noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2678075902125943084.post-19261765615040502232017-04-21T10:46:00.000+02:002017-04-21T10:47:15.565+02:00Andiamo a Roma<span style="font-size: large;">Immer dann, wenn unsere kleine Reisegruppe den Rundbrief »Andiamo a Roma« von mir bekam, fing das Fieber an. Wir alle waren schon jahrelang von diesem Reisevirus infiziert. Es trat periodisch auf, lange schlummerte es in unseren Gedanken bis zum nächsten Ausbruch. Medikamente gab es keine gegen diesen Erreger, er war immun gegen alle gängigen Rezepturen.<br /><br />Spätestens wenn ich die Hotelzimmer und die Schlafwagenabteile buchte, zeigten sich die ersten Symptome. Ein unbeschreibliches Gefühl setzte sich in den Gedanken fest, Erinnerungen wurden wach.<br /><br />Rom, was ist das Besondere an dieser Stadt? Viele Literaten haben sie beschrieben, haben in ihren Mauern gelebt und ihr eigenes Rom erlebt.<br />Roma aeterna, die ewige Stadt pulsiert.<br /><br />So viele Wege sind wir in unserem Rom gegangen, bewunderten die lauten Kulissen und genossen die stillen Winkel. Immer wieder entdeckten wir sie neu, erlebten sie anders und liebten sie umso mehr.<br /><br />Da waren die hoch aufstrebenden Barockfassaden, die dem Betrachter den Atem raubten, die antiken Baudenkmäler, die zeitlos aus ihrer Vergangenheit erzählten. <br /><br />Berninis Brunnen spielten mit dem Wasser und nebenan erinnerten uns himmelwärts strebende Marmorsäulen an die Macht der römischen Kaiser. Die Renaissance-Paläste beschrieben den Reichtum und den Absolutismus der Päpste jener Zeit.<br />Wer einmal vor Berninis »Apollo und Daphne« stand, der wird ein Leben lang Sehnsucht nach Rom haben.<br /><br /> </span><br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: large;"></span><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgaQ1ze-S5YHmuUXs8r4d80RV7ULXHjusq92PxJD5uOnMcP_wC5h5Wub6mw34W1tR-4Q9tgujf9p6li-ZLGOjtxWRCzh5Uj9YiKW5RmicGLCwJSr05z6QaMLNbDWS6ijJMbCcEHit5c22ZE/s1600/Apollounddaphne.jpeg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="640" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgaQ1ze-S5YHmuUXs8r4d80RV7ULXHjusq92PxJD5uOnMcP_wC5h5Wub6mw34W1tR-4Q9tgujf9p6li-ZLGOjtxWRCzh5Uj9YiKW5RmicGLCwJSr05z6QaMLNbDWS6ijJMbCcEHit5c22ZE/s640/Apollounddaphne.jpeg" width="417" /></a></div>
<br />
<br />
<span style="font-size: large;">Alles begann vor Dreitausend Jahren mit ein paar ärmlichen Behausungen auf dem Palatin. In grausamen Stammesfehden wurden die ortsansässigen Etrusker unterworfen. <br />Seine größten Feinde vernichtete Rom. Das mächtige Karthago wurde dem Erdboden gleich gemacht, kein Stein blieb auf dem anderen. Der Tempel in Jerusalem wurde bis auf die Westmauer zerstört. Die Völker wurden unterjocht.<br />Rom expandierte zur Weltmacht.<br /><br />Fast ganz Europa unterwarf es, dazu weite Teile Kleinasiens und den Norden Afrikas.<br />Das aufstrebende Christentum veränderte Rom, die Völkerwanderung war es schließlich, die die Weltmacht Rom in die Knie zwang.<br /><br />Das finstere Mittelalter ließ Rom zum Provinznest verkommen. Das »Heilige Römische Reich deutscher Nation« war nicht mehr als ein billiger Abklatsch des antiken Roms.<br />An Stelle der römischen Kaiser schwangen sich die Päpste empor. Sie übernahmen den Titel Pontifex Maximus, ohne an deren Größe anknüpfen zu können.<br /><br />All dies ging in unseren Köpfen herum, wenn wir Rom erlebten.<br /><br />Andiamo a Roma – Tanti saluti</span>Fabriziushttp://www.blogger.com/profile/01426800958930648417noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2678075902125943084.post-2307484183746670222017-04-19T10:40:00.003+02:002017-04-19T10:40:51.706+02:00Unschuldige Sünden<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh2MJQXFJQ572nEHAIqcDq02zl35P__yD8m42Dt47WcTVQLGXNIWcP-RH_PLatWUADJKeU3FDaWCXsxDKQr0h0PqhVxb2eirOKFizymlG8BC479x73q_LlQUyqb2tV2mXW-Gd0hbRZrfkNm/s1600/Antipasti.jpeg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="480" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh2MJQXFJQ572nEHAIqcDq02zl35P__yD8m42Dt47WcTVQLGXNIWcP-RH_PLatWUADJKeU3FDaWCXsxDKQr0h0PqhVxb2eirOKFizymlG8BC479x73q_LlQUyqb2tV2mXW-Gd0hbRZrfkNm/s640/Antipasti.jpeg" width="640" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi6a2Lod-FM1R8zGinND1NLh_U5-nvdET48WicnyQTbpa82HxBheBglCOsjvY27kshhVz50e4OC6_tWxv1A5rRwAIqDjVCXasyt8n4l10lkkUnbMb5w6a7pBjcroUHS2tV37hef_lJBStwG/s1600/tazza-doro.jpeg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="480" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi6a2Lod-FM1R8zGinND1NLh_U5-nvdET48WicnyQTbpa82HxBheBglCOsjvY27kshhVz50e4OC6_tWxv1A5rRwAIqDjVCXasyt8n4l10lkkUnbMb5w6a7pBjcroUHS2tV37hef_lJBStwG/s640/tazza-doro.jpeg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Im Tazza d’Oro gibt es den besten Cafè</td></tr>
</tbody></table>
<br />
<span style="font-size: large;">ANTIPASTI<br />Vorspeise steht im Wörterbuch. <br />Nur, das ist es nicht.<br /><br />Antipasti sind eine Komposition, die in einer kleinen Trattoria aus vielen Einzelnoten eine wunderhübsche Melodie auf den Teller zaubert. Antipasti machen aus unschuldigem Genießen ein lüsternes Verlangen nach immer gewagteren Gaumenfreuden. Buon appetito!<br /><br />SPAGHETTI ALLA CARBONARA<br />Wenn Du diese drei Worte genüsslich über die Zunge sprichst, kommen tausend Sehnsüchte. Überall auf der Welt mögen Spaghetti Nudeln sein, hier in Rom ist es Pasta. Nicht wegzudenken aus Rom. Und nur hier sind diese Spaghetti alla carbonara so al dente!<br /><br />ESPRESSO <br />Das ist nicht irgend eine schwarze Brühe, in der gemahlene Kaffeebohnen ertränkt werden, Café in Rom ist Dröhnung, Eruption, Genuss pur, der Beste der Welt. </span><br /><span style="font-size: large;">Egal ob in einer kleinen Bar, auf einer Piazza oder im Straßencafé. Es ist nur wenig, aber der Stoff ist sofort im Blut. Basta!<br /><br />GELATI<br />An jeder Ecke lauert die Versuchung. Ein kühler Traum katapultiert dich in den Olymp der Sinnlichkeit. Der absolute Kick!<br />Alleine beim Bestellen der verschiedenen Sorten spürst du den kalten Hauch der köstlichen Aromen auf deiner Zunge. Gelati, süß wie die Sünde und doch so unschuldig schmelzend auf den Lippen.<br /><br />EINEN BOGEN SPANNEN<br />Wo kannst du besser einen Bogen spannen zwischen Antiker Geschichte und zart schmelzendem Eis?<br />Rom<br />In keiner anderen Stadt ist Caesar neben Lukull zu finden!<br /><br />TI AMO ROMA - ICH LIEBE DICH - ROM!</span><br />
<span style="font-size: large;"><br /></span>
<span style="font-size: large;"><br /></span>Fabriziushttp://www.blogger.com/profile/01426800958930648417noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2678075902125943084.post-50585138145699156562017-04-18T12:28:00.005+02:002017-04-18T12:29:51.787+02:00Gigantismus und Größe<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjzgiJtwc6Q0yXy_o5WWjU0Oo2j6yK9YamVvMOb760lWmaJrtlK8wlkCw7eiDArj9oU8ZrM3MON9jeF0oo8Qu-Okzf9KAIy679G9ID84ANbfsMHOC-IMUBpwk3a5YT5Uyqtw2x9dP2uwkrR/s1600/trevibrunnen.jpeg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="225" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjzgiJtwc6Q0yXy_o5WWjU0Oo2j6yK9YamVvMOb760lWmaJrtlK8wlkCw7eiDArj9oU8ZrM3MON9jeF0oo8Qu-Okzf9KAIy679G9ID84ANbfsMHOC-IMUBpwk3a5YT5Uyqtw2x9dP2uwkrR/s400/trevibrunnen.jpeg" width="400" /></a></div>
<span style="font-size: large;">Rom hat keine Superlativen, es kommt ohne sie aus. Es gibt nichts in Rom, was das Schönste, das Höchste, das Größte ist.<br /><br />Rom hat nur eines, es hat eine schlichte Einmaligkeit. Diese Komposition der Urbanität, der Geschichte und der gewachsenen Schönheit macht diese Stadt zum CAPUT MUNDI, zum »Haupt der Welt«. <br /><br />Hier ist ein versteckter Brunnen auf einem der vielen Piazzi der Altstadt nichts Gigantisches, es ist eine trinkwassersprudelnde Einmaligkeit. Er erzählt mit seinem in Stein gehauenen Relief eine Alltagsbegebenheit. Gespeist von einem der vielen Aquädukte, die Rom schon seit Jahrhunderten mit Wasser versorgen, ist diese Fontanella urwüchsiges Rom. Somit haben der kleine Brunnen in der Altstadt und der bombastische Trevi-Brunnen alle Gemeinsamkeiten Roms, sie sind beide einmalig! Das spüre ich in den Gassen Roms.</span><br />
<span style="font-size: large;">In den Handwerksbetrieben, in diesem Durcheinander von Werkzeugen und Werkstücken arbeiten Menschen, Römer. Sie arbeiten härter als mancher Tourist, der durch diese engen Gassen schlendert. Diese Altstadtgassen sind keine »Vorzeigekulissen«, zurechtgemacht und herausgeputzt, diese Altstadtgassen sind kompaktes Leben jeden Tag, jede Stunde neu und oft dramatisch erzählt. <br /><br />Sie sind genau so einmalig wie das weltberühmte Kolosseum. <br />Grob behauene Pflastersteine erzählen eine faszinierende Geschichte für den, der bewusst durch diese Gassen geht. Ob es das Pflaster in der Altstadt ist, das von einem Arbeiter vor einem Jahrtausend gelegt wurde, oder das Marmorpflaster des Campidoglio, entworfen von Michelangelo, beide sind einmalig. <br />Das ist Rom hautnah und intensiv. Vielleicht versteht jetzt der »Noch-nicht-in-Rom-Gewesene«, was in uns vorgeht, wenn wir römischen Boden unter den Füßen haben. Vielleicht kann er jetzt begreifen wie wir einem nächsten Rombesuch entgegenfiebern. <br /><br />Wir werden eins mit dieser Stadt. Die Macht der Einmaligkeit und der Schönheit fasziniert, sie wirkt wie ein riesiger Sog, dem man sich nicht entziehen kann.<br /><br />Tanti saluti e buon viaggio a Roma </span>Fabriziushttp://www.blogger.com/profile/01426800958930648417noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2678075902125943084.post-73970299055445611272017-04-17T10:59:00.001+02:002017-04-17T10:59:35.923+02:00Bella Figura in Rom<span style="font-size: x-large;"> Bella Figura</span><br />
<br />
<span style="font-size: large;">Rappelvoll hält der Bus. Trotzdem quetschen sich noch mehr Menschen hinein.<br />»Scusi prego!« oder »permesso prego!«, sind typische Worte. Busfahren in Rom wird zur Leidenschaft!<br /><br />Dann kommt das Allergrößte. <br />Römerinnen, wie aus dem Ei gepellt, im dunklen Kostüm schick frisiert, modisch elegant gekleidet, entsteigen diesem Chaos.<br />Das ist »Bella Figura« in Rom.<br /><br />Soviel schick gekleidete Menschen, auch Männer, sieht man nur in Rom.<br /><br />Der Tourist fällt sofort auf, auch wenn er kein Japaner ist.<br />An allen Sehenswürdigkeiten von frühmorgens bis spätabends, überall Japaner.<br />Sehr freundlich, sehr gruppenbezogen, pausenlos fotografierend entdecken sie Rom.<br /><br />»Was wäre, wenn alle Japaner gleichzeitig auf ihrer Insel wären?« Diese Frage stellten wir uns ein paar mal.<br /><br />Genießen, Diskutieren und Staunen<br /><br />Das sind drei wesentliche Beschäftigungen in Rom.<br />So vielfältig wie diese Stadt, so vielfältig waren unsere Themen. Immer wieder wurde uns bewusst, so gute Gespräche und so intensives Genießen kann man nur in Rom!<br />Das geht auf einer Marmorbank irgendwo am Rande einer Piazza, in einem Park oder auf einer Kirchentreppe.<br />Natürlich auch in einer Hostaria oder Trattoria. Das geht sogar mit einem Pappbecher, wenn nur ein guter Wein drinnen ist.<br /><br /><span style="font-size: x-large;">Trastevere</span></span><br />
<br />
<span style="font-size: large;"></span><br />
<span style="font-size: large;"></span><br />
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEill2EU2WG2EyqGo6vWJePBmMtKFxX6re9AzqS2rxvMAzqbPy3IglrrRgq2Koop6aQyEt0RycT6-R0l5IGO2aHX2OMmHiwoEaFoYZxZv-gIJ_wWWCwIWNaC3FqXwrCamn4OvvnbBkHU2Gtu/s1600/Trastevere_Brunnen.jpeg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="191" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEill2EU2WG2EyqGo6vWJePBmMtKFxX6re9AzqS2rxvMAzqbPy3IglrrRgq2Koop6aQyEt0RycT6-R0l5IGO2aHX2OMmHiwoEaFoYZxZv-gIJ_wWWCwIWNaC3FqXwrCamn4OvvnbBkHU2Gtu/s400/Trastevere_Brunnen.jpeg" width="400" /></a><span style="font-size: large;"><br />Die Abende am Brunnen auf der Piazza Santa Maria in Trastevere bleiben in ewiger Erinnerung. Dieses malerische Viertel Roms auf der anderen Seite des Tibers ist schon am Tage umwerfend schön. Bei einbrechender Dunkelheit entwickeln die mittelalterlich anmutenden Gassen und Plätze ihre eigene Mystik.<br />Ein Becher Vino, egal ob bianco oder rosso, an diesem Brunnen, gehört mit zu den schönsten Erinnerungen.<br /><br />Dort trafen wir Herbert. Er quatschte uns einfach an und das in breitestem Fränkisch. Er würde hier gleich um die Ecke wohnen und er sei fast jeden Abend hier. Wir boten ihm einen Schluck Wein an.<br />Nach dem ersten Schluck meinte er, er könne uns besseren Wein besorgen. Wir sollten ihm zwanzig Euro geben, er wäre gleich wieder zurück.<br /><br />Ich gab ihm das Geld, da hörte ich von schräg gegenüber die Bemerkung: »Der sieht sein Geld nie wieder!«<br />Dann sah ich das hämische Grinsen eines Anzugträgers, der mir versicherte, das sei doch alles Gesindel.<br />Ich drehte mich einfach um, mit so einem Typen wollte ich nicht diskutieren.<br /><br />Herbert kam mit zwei Flaschen Wein an und brachte noch 4 Euro Rückgeld mit.<br />Bevor er die Flaschen auf dem Brunnensockel abstellte, trat er ganz nahe an den Anzugträger und sagte:<br />»Auch mit Krawatte bleibt ein Depp ein Depp!«<br />Dann nahm er seinen Korkenzieher aus der Tasche.<br />Der Wein schmeckte vorzüglich.<br /><br />Herbert »wohnte« in einem Karton, gleich hinter der Kirche Santa Maria in Trastevere in einer Mauernische.<br />Da sei ausreichend für ihn. Er genieße jeden Tag in Rom.<br /><br />Meine Frau, sie will es immer ganz genau wissen, fragte ihn, wie denn das mit der Körperhygiene sei.<br />Mindestens zweimal in der Woche gehe er zum Duschen. Er kenne ganz viel Personal rundum in den Hotels. Da würde es gar nicht auffallen, wenn er bei einem Zimmerwechsel mal schnell unter die Dusche springen würde.<br />Den Wein habe er übrigens zu einem Freundschaftspreis vom Kellner gleich da drüben bekommen.<br /><br />Herbert erzählte und erzählte. Zwischendrin rief er dem einen oder anderen Bekannten etwas auf Italienisch zu.<br /><br />Es war ein kurzweiliger Abend. Der Anzugträger war verschwunden und Herbert besorgte noch eine dritte Flasche.</span><br />
<span style="font-size: x-large;"><br /></span>
<span style="font-size: large;"><span style="font-size: x-large;">Wie viel Rom kann man in 5 Tagen verkraften?</span><br /><br />Solange es Spaß macht!<br />Es macht auch noch Spaß, wenn die Füße wehtun vom nicht gerade filigranen römischen Pflaster.<br />Es macht auch noch Spaß, wenn man hundemüde auf einem der sieben Hügel Roms unter der Mittagssonne Siesta macht.<br />Es macht auch noch Spaß, wenn man in den späten Abendstunden vergebens auf den Bus wartet.<br /><br />Es wird so lange Spaß machen, so lange es Rom gibt.<br />Deshalb stehen die Chancen gut, nicht umsonst ist Rom die Ewige Stadt!<br /><br />Roma aeterna</span>Fabriziushttp://www.blogger.com/profile/01426800958930648417noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2678075902125943084.post-79433026020064049892017-04-16T23:25:00.002+02:002017-04-16T23:25:59.030+02:00Die Säulen des Pantheon<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjOd9qyGczBJPcQ7-nb8EG9FHhwRI6n4MfQqi_MF6pvA-pP1m6-klED8ll5PrWO2yyU7m98aSHUE0kiLBCDtldFJM8wNeqRHsUA6rObO8LZy3y1CiW5T0O3ObOGiyjqgxigGZauvccFngJJ/s1600/Pantheon.jpeg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="265" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjOd9qyGczBJPcQ7-nb8EG9FHhwRI6n4MfQqi_MF6pvA-pP1m6-klED8ll5PrWO2yyU7m98aSHUE0kiLBCDtldFJM8wNeqRHsUA6rObO8LZy3y1CiW5T0O3ObOGiyjqgxigGZauvccFngJJ/s400/Pantheon.jpeg" width="400" /></a></div>
<span style="font-size: large;"><br /><br />Vielleicht ist es der schönste Platz in Rom, die Piazza Rotonda mit dem alles beherrschenden Pantheon. Doch kaum ist dieser Gedanke zu Ende gedacht, schon zweifelt man wieder um seine Aussage, »der schönste Platz«.<br /><br /> Speziell in Rom sind diese Superlative sehr schwierig zu gebrauchen. Was ist schon das Schönste? Schön zum Anschauen? Schön zum Träumen?<br />Sei`s d´rum!<br /><br />Sehr gerne sitze ich vor diesem mächtigen Bauwerk, mal direkt auf den wenigen Stufen des Brunnens in der Mitte der Piazza, mal direkt unter den mächtigen Säulen des Eingangsportals.<br />Jedenfalls sind das Momente in meinem Leben gewesen, auf die ich nie verzichten wollte. <br />Je näher ich mich solch einer mächtigen Säule nähere, desto beklemmender das Gefühl der Vergänglichkeit, desto kraftstrotzender der kalte Stein. Fast zögernd berührt man diesen Stein. Himmelwärts strebend haben diese Säulen eine über zweitausendjährige Geschichte über sich ergehen lassen. Monumental begleiten sie die vorbeigehenden Menschen, erinnern an antike Baumeister, die bis auf den heutigen Tag zu den Besten zählen, die die Menschheit hervorgebrachte.<br /> <br />In Sekundenschnelle geht mir das durch den Kopf, wenn ich durch den Portikus in das Innere dieses antiken Tempels gehe. <br />Ich scheue mich das Pantheon als Kirche zu bezeichnen obwohl es natürlich schon recht früh in der Geschichte des Papsttums als christliche Kirche umfunktioniert wurde (608).<br /><br />Geblieben ist aber kein sakrales christliches Bauwerk, sondern ein erhabenes antikes Monument aus der Blütezeit des römischen Imperiums jenseits aller christlicher Frömmelei. <br /><br />Hier spürt man die alten, die heidnischen Götter Roms. Das Pantheon wurde geschunden, aber selbst die Barberini konnten diesen antiken römischen Tempel nicht gänzlich zerstören. Die riesige Kuppel hat noch die gleiche Faszination wie schon vor Zweitausend Jahren. <br /><br />Die Tonnen Kupfer, die seinerzeit die Kuppel schmückten, sind heute im Hochaltar des Petersdoms verbaut.<br /><br />Flutet das Licht durch die Öffnung in der Kuppelmitte in mein Gesicht, dann spüre ich mich den alten Göttern nahe. <br /><br />Alles was heute in diesem Bau untergebracht ist wird nebensächlich. Kein Raffael, kein Umberto kommt an die Dimensionen heran, die ich im Geiste erklimme. <br /><br />Dieses raumumgreifende Monument erlebe ich jedes mal mit einer andachtsvollen Stille und mit einem ehrfurchtsvollen Respekt. So allumfassend die Wirkung im inneren ist, so vollkommen wird sie dem Betrachter von außen. Wieder vorbei an den Säulen des gewaltigen Portikus spürt man den Hauch der Antike. <br /><br />Die Säulen beginnen mir über jene Zeit zu erzählen. Meine geistige Zwiesprache ist alles andere als billige Gefühlsduselei. Es ist intensive Vorstellungskraft. <br /><br />Schon zu allen Zeiten haben diese Säulen ihre Macht gegenüber den Menschen demonstriert. In archaischer Festigkeit können sie jeden überzeugen, was Stabilität und Zuverlässigkeit ist. Kaiser kamen und gingen, die Macht wechselte oft berauschend schnell. <br />Die steinernen Zeugen einer statischen Macht aber waren und sind unbestechlich und absolut gegenwärtig.<br /><br />Diese Säulen demonstrieren ihre Jahrhunderte. Die Steinmetze, die diese Pracht geschaffen haben, waren den Göttern näher. Auch wenn man ein paar mal diese Säulen umrundet, so ganz ergründen kann man sie nicht. Kleine und kleinste Schrammen und Schrunden in dem harten Marmor versuchen eine ehrliche Geschichte zu erzählen. <br /><br />Dann wird es schon symbolhaft, wenn eine zierliche Kinderhand diese aufstrebenden Kolosse berührt. Unwillkürlich erwartet man, dass irgendetwas passiert. <br />Kalter Stein in der Berührung einer unendlich zarten und warmen Kinderhand. Hier ist etwas für die Ewigkeit geschaffen, das immer wieder neues Leben fasziniert. <br /><br />Ewiges junges Rom.</span>Fabriziushttp://www.blogger.com/profile/01426800958930648417noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2678075902125943084.post-14642139785063693682017-04-15T11:29:00.001+02:002017-04-15T11:29:19.336+02:00Rom und die Farbe Blau<span style="font-size: large;">Strahlend blauer Himmel über der Ewigen Stadt. Die weiten Felder, die schlanken Zypressen, darüber ein Firmament mit intensivem Blau, hineingestreut ein paar weiße Wolkentupfer.<br /><br /> Die Ausfallstraße mit ihrem nicht abreißenden Verkehr haben wir hinter uns gelassen. Ein paar Stufen hinauf, durch den Torbogen und schon liegt der Kiesweg zu den Callisto Katakomben vor uns. Der Lärm der Straße fast lautlos.</span><br />
<span style="font-size: large;"></span><br />
<span style="font-size: large;"></span><br />
<span style="font-size: large;"><br /> </span><br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: large;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgimDVR9Mw7lD_DqKYXg9jRYk8IK188lY0M2Asmg7jANXgIS1VhcTN7VsAnhI0AA1klKaK2iBmEHq9eEIjGnPSgzrQ_h0SZhtj3ywPeACh83IhlGrj-ebazjWIlV-et_vwrMmiul0f-Vwz4/s1600/roma-27-agosto-2014-catacombe-di-san-callisto-foto-romano-borrelli.jpeg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="300" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgimDVR9Mw7lD_DqKYXg9jRYk8IK188lY0M2Asmg7jANXgIS1VhcTN7VsAnhI0AA1klKaK2iBmEHq9eEIjGnPSgzrQ_h0SZhtj3ywPeACh83IhlGrj-ebazjWIlV-et_vwrMmiul0f-Vwz4/s400/roma-27-agosto-2014-catacombe-di-san-callisto-foto-romano-borrelli.jpeg" width="400" /></a></span></div>
<br />
<span style="font-size: large;">Vor uns die niedrigen Häuser über der Katakombe, rechts über den Feldern Sankt Sebastiano. Gruppen werden zusammengestellt. Führungen in allen gängigen Sprachen. Wir haben Glück, gerade wird eine gruppo tedesco" aufgerufen. Eine hübsche und sehr freundliche Signorina lotst uns an den Wartenden vorbei.<br /><br />Erleichtert kommen wir nach einer dreiviertel Stunde zurück an die Oberfläche, ein beklemmendes Gefühl fällt in der wärmenden Sonne ab. Frohgemut schlendern wir zurück an die Bushaltestelle. Gegenüber in einer Bar gibt es Kaffee und andere Erfrischungen.<br /><br />Genüsslich schauen wir dem chaotischen Verkehr zu. Im spitzen Winkel vereinigen sich zwei stark befahrende römische Ausfallstraßen. Keine Ampeln, Verkehrszeichen werden ignoriert. Mit stetigem Hupen und aus dem Fenster gestikulierend verschaffen sich die Motoristi den nötigen Respekt. Es kommt zu bizarren Situationen inmitten hupender Autos, aber irgendwie geht es weiter. Obwohl lautstark und unter vehementem Einsatz der Körpersprache habe ich nie den Eindruck, dass die Fahrer zornig sind. Gelassenheit trotz Chaos.<br /><br />Teilnahmslos die Radfahrer, eine Lücke kann gar nicht so klein sein, dass sie nicht doch noch durchradeln.<br /><br />Erst die Polizia Communale regelt etwas Planung in diesen Wirrwarr. Mit einer bestialischen Mine, die Trillerpfeife zwischen den Lippen, pausenlos pfeifend, mit den Armen rudernd, gelingt es dem Poliziotto, den Verkehr zum Laufen zu bringen. In Siegerpose, theatralisch den Kopf im Nacken, in schmucker blauer Uniform zeigt er der tosenden Blechlawine, wer der Herr ist auf dieser Weggabelung. <br /><br />Ein faszinierendes Schauspiel unter dem strahlend blauen Himmel Roms.</span>Fabriziushttp://www.blogger.com/profile/01426800958930648417noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2678075902125943084.post-27435133581350472052017-04-14T08:32:00.000+02:002017-04-14T08:32:15.917+02:00Künstler und ihre bewegte Zeit<span style="font-size: large;">Die <b>Cosmaten</b>, eine römische Künstlerfamilie prägten ihre Epoche im 12. und 13. Jahrhundert durch herrliche Schmuckarbeiten in Kirchen und Palästen. Ihre Mosaikarbeiten legen heute noch Zeugnis ab von ihrem Können.<br /><br /><b>Michelangelo</b>, Künstler, Großunternehmer in Sachen Sakralbau und Genie lieferte schon mit 25 Jahren, damals schrieb man das Jahr 1499, sein Meisterstück ab.<br />Die »Pietà« rechts neben der Porta Sancta im Petersdom.<br /><br />Die gigantische Kuppel des Petersdoms wurde von ihm entworfen. 1547 wurde er zum Architekten von Sankt Peter von Papst Paul III. berufen. Die Fertigstellung seiner Kuppel erlebte er nicht mehr.<br /><br />1502 schuf <b>Bramante</b> das »Tempietto«, ein Musterbeispiel der Hochrenaissance.<br /><b>Bernini</b> (*1598 †1680) prägte durch seine Kirchen, Statuen, Brunnen und Paläste das Gesicht Roms.<br />Zur gleichen Zeit im heiligen Jahr 1600 wurde der Philosoph <b>Giordano Bruno</b> wegen Ketzerei auf dem Campo dei Fiori verbrannt.<br /><br />1651 gestaltete Bernini die Piazza Navona in seiner jetzigen Form.<br />1657 vollendete<b> Borromini</b> Sant’ Agnese in Agone.</span><br />
<span style="font-size: large;"><br />Zwischendurch widerrief<b> Galileo Galilei</b>, sodass sein bereits gesprochenes Todesurteil ausgesetzt wurde. Kurz vor seinem Tod muss er gesagt haben: »Und sie bewegt sich doch!«<br /><br />Damals war man der Meinung, die Sonne kreise um die Erde und die sei stillstehender Mittelpunkt des Universums. Galileo und Bruno wussten es besser. Der eine widerrief und lebte, der andere widerrief nicht und starb.<br /><br />Es waren bewegte Zeiten im Rom der Renaissance und des Barock.<br />Geht man mit offenen Augen durch Rom, dann leben diese Zeiten wieder auf.<br /><br />Heute steht Giordano Bruno als überlebensgroße Statue mitten auf dem Campo dei Fiori, den Blick fest Richtung Vatikan gerichtet, allen Ignoranten und ewig Gestrigen zur Mahnung!<br /><br /><br /><u><b>Momentaufnahmen in Marmor</b></u><br /><br />Bernini war ein Meister im Einfangen eines Augenblicks. Ein momentaner Gesichtsausdruck muss diesen Künstler fasziniert haben. <br />Nicht anders ist es zu Verstehen, dass er mit 25 Jahren eine Momentaufnahme in Marmor festhielt. Nämlich das Gesicht von David im Kampf gegen Goliath in dem Augenblick vor dem Steinwurf.<br />Zu bewundern ist dieses Kunstwerk in der Villa Borghese.<br />Ein weiterer Beweis für sein Interesse am Augenblick ist sein wohl berühmtestes Werk »Apollo und Daphne«.<br /><br />Hier zeigt er die vor dem Lichtgott Apollon fliehende Nymphe Daphne im Moment ihrer dramatischen Verwandlung in einen Lorbeerbaum.<br /><br />Momentaufnahmen in Marmor festgehalten mit einer Schärfe und Klarheit, die all die Größe und Genialität dieses Künstlers offenbart.<br /><br />Sage und schreibe zwei geschlagene Stunden stand ich schon vor diesem Kunstwerk. Ich habe mich immer noch nicht daran sattgesehen. Jedes mal war die Villa Borghese ein Muss während unserer Romaufenthalte.</span>Fabriziushttp://www.blogger.com/profile/01426800958930648417noreply@blogger.com0