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Freitag, 2. September 2016

10.) Wannenbad

»Du, die Wanne ist voll, uhuhuh!!«
Erinnern Sie sich noch? Das sangen Helga Feddersen und Didi Hallervorden 1978.

Um 2008 wurde das Kinderlied: »In meiner Bi-Ba-Badewanne« mit dem Text von Bettina Göschl gesungen.

Peter Igellhof intonierte 1937 »In meiner Badewanne bin ich Kapitän.« Und begleitete sich selbst am Klavier.

Selbstverständlich hatte Peter Alexander auch was mit Badewanne, nämlich den »Badewannentango«. Der wurde zusammen mit Gunther Phillip 1962 geträllert.

»Ein Badewannenlied hab ich noch. Da geht die dritte Strophe so:
»Ganz aus Wasser ist der Rhein,
und nur halb der edle Wein,
aber was hilft das dem Manne,
hat er keine Badewanne.«

Welches andere Badeutensil kommt auf so viele Lieder? Keines!

Das Wannenbad war über Jahrzehnte der Klassiker unter den Bademöglichkeiten. Dabei sind fest installierte Badewannen erst in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts allmählich in die Wohnungen gekommen. Die Vorläufer waren Holzzuber und Zinkwanne.

In der Zeit davor, gab es öffentliche Badeanstalten, in denen Mann oder Frau, selbstverständlich getrennt, gegen Gebühr ein Wannenbad nehmen konnte. Viele Kommunen hatten eine Verordnung, die besagte, dass jedem Bürger mindestens einmal wöchentlich ein Wannenbad zusteht. Dafür wurden Badehäuser eingerichtet, in denen in diversen Kabinen, oft nur durch einen Vorhang voneinander getrennt, Badewannen standen.

Das eingelassene Badewasser durfte bei einer liegenden Person gerade über den Nabel reichen. Auch das war in der Verordnung festgehalten. Gegen Aufpreis gab es Fichtennadelduft in Tablettenform. Warum es ausgerechnet Fichtennadelduft war, kann ich Ihnen nicht sagen.

Vereinzelt findet man noch heute solche Einrichtungen, die durchaus frequentiert werden. Sie werden aber immer weniger.

Am 3.3.2001 stand im »Berliner Tagesspiegel« folgender Artikel:
In der »Reinigungsabteilung« im Stadtbad Charlottenburg stehen die letzten öffentlichen Berliner Badewannen.
Die Dreiviertelstunde in der Wanne kostet vier Mark. Wer kein Handtuch mitbringt, kann für zwei Mark eines leihen, und für fünfzig Pfennig gibt es ein kleines Stück Seife mit Sandelholzduft, eingepackt in Papier mit Südseepalmen darauf.

Auch noch 2001, das ist dokumentiert, gab es nicht sanierte Altbauwohnungen, in denen vielleicht eine Dusche Platz gehabt hätte, aber keine Badewanne. Neuere Studien über nicht sanierte Altbauwohnungen existieren nicht.

In mykenischer Zeit war die Badewanne schon erfunden, das war ca 3000 Jahre v. Chr.
Die Erfindung der häuslichen Badewanne ist nach dem Griechen Athenaios den Bewohnern des antiken Sybaris zuzuschreiben.
Das habe ich bei Google recherchiert. Sowas ist kein Allgemeinwissen.

So, Schluss damit, genug Geschichte. Trotzdem muss noch festgehalten werden: Die alten Griechen haben nicht nur die Demokratie, sondern auch die Badewanne erfunden, und zwar unabhängig voneinander.

(© by Fabrizius)

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